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Der Prototyp eines kleinen Kommunikationssatelliten wurde am 29.01.1991 mit einer Kosmos-​3M 11K65 M Rakete vom Kosmodrom Plesetsk gestartet. Das Ministerium für Geologie und andere staatliche Stellen hatten Interesse an der Schaffung eines Netzes von 32 bis 45 derartigen Satelliten auf mittlerer Bahnhöhe bekundet. Das Netz sollte etwa zwischen 1997 und 2001 aufgebaut werden. Doch mangels einer gesicherten Finanzierung blieb es bei dem von NPO Poljot gebauten Prototypen, der Informator 1 genannt wurde. Technisch ein modifizierter Zikada Navigationssatelliten-​Bus. Da der Satellit auch Amateurfunkern als Relaisstation diente, erhielt er den Zweitnahmen AMSAT-​OSCAR 21. Die Amateurfunknutzlast wurde von russischen und deutschen Amateurfunkern (AMSAT-​U-​Orbita und AMSAT-​DL) im Rahmen des Projekts Radio-​M1  entwickelt. Als Amateurfunksatellit AO-​21  bzw. Radio Sputnik RS-​14  arbeitete das Experiment äußerst erfolgreich. Mehr als dreieinhalb Jahre lang war erstmalig digitalisierter FM-​Sprechfunk-​, FAX– und Packet-​Radio-​Betrieb über einen derartigen Satelliten möglich. Bis 1992 arbeitete das RUDAK-​2  (Regenerativer Umsetzer für Digitale Amateurfunk Kommunikation) Experiment im Packet-​Radio-​Modus, danach wurde es per Funkbefehl in einen FM-​Repeater-​Modus geschaltet, was den Satelliten ungemein populär machte. Immer wieder wurde auch der synthetische Sprachgenerator an Bord genutzt, um Botschaften zu besonderen Anlässen zu versenden. 1992 grüßte er u.a. die Kosmonauten an Bord der Raumstation Mir sowie eine russisch-​dänische Polarexpedition auf den Spuren des Forschers Vitus Bering. Die kommerziellen Erwartungen hinsichtlich des Betriebs eines KosKon (kosmische Konversion) Netzwerkes von Informator Satelliten erfüllten sich jedoch nicht. Daher beendete die Bodenkontrollstation am 16.09.1994 die telemetrische Überwachung des Satelliten. Die Amateurfunknutzlast RUDAK-​2  sollte davon unbeeinflußt bleiben, doch auch sie fiel am 12.10.1994 aus. Vermutlich führte das Ende des Funkkontakts im September zum Verlust der Lagestabilisierung und damit zum Zusammenbruch der Energieversorgung.