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DSCS III Satellit

Nach drei wegen widriger Wetterbedingungen abgebrochener Countdowns (zu starke Höhenwinde am 06. und 07.02.1992 und zu niedrige Temperaturen sowie ein Kreiselproblem am 08.02.1992) startete am 11.02.1992 die zweite Atlas-​II von Cape Canaveral. Tatsächlich hatte die Mission aber eine viel längere Vorgeschichte an Verzögerungen. Denn geplant gewesen war der Start bereits für September 1991. Im August wurde die Centaur Stufe der Rakete aber bei Tests auf dem Startkomplex so schwer beschädigt, daß sich ein Austausch erforderlich machte. Zu diesem Zeitpunkt war der Starttermin aber ohnehin schon in Frage gestellt, weil eine Charge minderwertiger Transistoren in der Elektronik anderer Centaur Stufen entdeckt worden war. Im Januar 1992 gab es dann auch noch ein Leck an der Atlas-​Erststufe. Nun war der Start der geheimen militärischen Nutzlast, die letztlich eine geostationäre Umlaufbahn erreichte, endlich erfolgreich. Wenn auch wieder verspätet wegen Problemen mit der Bodenausrüstung und einem Heizelement für die Nutzlast. Es war ein offenes Geheimnis, daß sich unter der offiziell lediglich als USA 78 bezeichneten Nutzlast ein militärischer Kommunikationssatellit der DSCS III Baureihe verbarg. Die DSCS III Satelliten waren anfangs mit Titan-​34D (interessanterweise mit verschiedenen Oberstufen) und Space Shuttle gestartet worden, wobei diese Startsysteme den Transport von jeweils zwei Satelliten ermöglichten. Später wurde auf einen Single-​Start an Bord der Atlas-​II bzw. Atlas-​IIA umgestellt. Und die letzten beiden Exemplare flogen 2003 mit der Delta IV Medium. Satelliten des DSCS III Typs verfügten über ein Kommunikationssystem mit sechs SHF Kanälen, dazu zwei steuerbare 19-​Beam Antennensysteme und eine schwenkbare, stark bündelnde Parabolantenne mit hoher Sendeleistung. Letztere bediente speziell Empfänger mit kleinsten Empfangsgeräten. Dagegen konnten die Multi-​Beam Antennen ihre Abstrahlcharakteristik zwischen globaler Abdeckung bis hin zu eng bündelnder Übermittlung steuern. DSCS III F-​5  (DSCS III B-​14) wurde nach dem geglückten Start als primärer Satellit auf der Ost-​Pazifik Position bei 135° West in Dienst gestellt.