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Start der Ariane-44L V49

Vom südamerikanischen Kourou startete am 26.02.1992 eine Ariane-44L mit zwei Kommunikationssatelliten für Auftraggeber aus Saudi Arabien bzw. Japan. Nach dem reibungslosen Start erreichten beide Satelliten ihre geostationären Bahnen. Auf der SPELDA Doppelstartvorrichtung saß der Superbird-​B1  des japanischen Satellitenbetreibers Space Communications Corporation of Japan (SCCJ). Dieser Satellit wurde über 162° Ost stationiert und diente zunächst ausschließlich der nationalen japanischen Kommunikation. Er ersetzte den im Februar 1990 beim Fehlstart einer Ariane verlorengegangenen Superbird-​B. Gemeinsam mit Superbird-​A1  übertrug er TV-​Programme an Fernsehstationen und Kabel-​Netzwerke, stellte Kommunikationswege für Katastrophenfälle bereit und ermöglichte Hochgeschwindigkeitsdatenübertragungen an Computerterminals. Im April 1995 erhielt die SCCJ eine Lizenz für internationale Ausstrahlungen und vier Monate später wurden Sendungen für Taiwan aufgenommen. Superbird-​B1  wurde im August 2001 außer Dienst gestellt.
Der weitaus kleinere Arabsat 1 C hatte eine lange Vorgeschichte. Er war von der Arab Satellite Communications Organization als Reserveexemplar für die beiden 1985 gestarteten Arabsat 1 A und Arabsat 1 B in Auftrag gegeben worden. Nach jahrelanger Einlagerung bei Aérospatiale in Cannes wollte ihn 1989 die Intelsat für einen Einsatz über dem Pazifik kaufen (die Arabsat hatte mittlerweile ihre Zahlungen für die Einlagerung eingestellt). Doch 1990 änderte sich die Situation. Die Arabsat schloß im Januar einen Startvertrag mit der CGWIC und nahm ihre Zahlungen an Aérospatiale wieder auf. Als die USA ein Jahr später, im März 1991, die Exportlizenz nach China verweigerten, war diese Option jedoch hinfällig. Wenige Wochen später war man sich aber mit Arianespace handelseinig geworden. Nach dem Start nur ein Dreivierteljahr später wurde der Satellit über 31° Ost stationiert. Auf dieser Position stand er mehr als fünf Jahre für die Arabsat im Dienst, bevor er, nachdem 1996 zwei Arabsat Satelliten der zweiten Generation ihre Bahnen erreicht hatten, per 26.11.1997 für 8 Mio € (andere Quellen sprachen von 40 Mio $) an die indische Raumfahrtorganisation ISRO verkauft wurde. Er wurde auf 55° Ost verschoben und verstärkte als INSAT 2DT fortan das indische Kommunikationssatelliten-​Netzwerk. Die Bezeichnung INSAT 2DT nahm Bezug auf INSAT 2D, der nach nur vier Monaten im Orbit ausgefallen war. Von der fälligen Versicherungssumme wurde der Ankauf von Arabsat 1 C bestritten. Im November 2003 wurde nochmals eine Repositionierung des Satelliten unternommen. Bis er Ende August 2004 außer Dienst gestellt und im Oktober auf einen „Friedhofsorbit“ angehoben wurde, operierte INSAT 2DT auf einem schon deutlich inklinierten Orbit über 82,5° Ost.