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SCD 1 an der Spitze der Pegasus Trägerrakete

Mit zwei kleinen Satelliten an Bord wurde am 09.02.1993 eine Pegasus Rakete über der Abwurfzone vor der Küste von Cape Canaveral vom B-​52  Mutterflugzeug ausgeklinkt. Die „Santos Dumont“ getaufte Feststoffrakete brachte ihre Nutzlasten auf die vorgesehenen Umlaufbahnen. SCD 1  (Satélite de Coleta de Dados), der erste in Brasilien gebaute Satellit, diente als fliegende Datensammelplattform. Dazu wurden in ganz Brasilien kleine meteorologische Stationen installiert, deren Daten der Satellit empfing und zur Auswertung weiterleitete. Daneben wollten die brasilianischen Ingenieure des INPE (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais) natürlich auch Erfahrungen beim Bau und Betrieb des Satelliten gewinnen. Und so diente eine der Solarzellenflächen auf dem Mantel des Satelliten Untersuchungen zur Alterung dieses in Brasilien entwickelten Typs unter kosmischen Bedingungen.
Zweite Nutzlast der Rakete war der Orbcomm OXP-​1  Satellit. Dabei handelte es sich um eine experimentelle Nutzlast der Firma Orbital, mit der Komponenten des geplanten Orbcomm Satellitennetzwerks erprobt werden sollten. OXP bzw. CDS 1 (Capability Demonstration Satellite) erprobte den Einsatz von VHF Frequenzen zur Kommunikation. Signalstärken und Interferenzen mußten geklärt sein, bevor ein globales Satellitennetzwerk aufgebaut werden konnte. Der Satellit trug auch den Beinamen CDS Pathfinder Experimental Mobile Communications Satellite.