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Sojus-TM 16 mit dem APAS-89 Kopplungsadapter

Eine neue Besatzung für die Raumstation Mir startete am 24.01.1993 um 05:58 UTC mit einer Sojus-​U2 11A511U2 Rakete vom Kosmodrom Baikonur. Vor den Kosmonauten Gennadi Manakow und Alexander Poleschtschuk lag eine anspruchsvolle Mission. Erstmals sollte ein Raumschiff am androgynen Kopplungsadapter des Raumstationsmoduls „Kristall“ anlegen. Dazu verfügte Sojus TM-​16  über den APAS-​89  Kopplungsadapter. Ursprünglich war vorgesehen, daß an „Kristall“ die sowjetische Raumfähre „Buran“ ankoppeln sollte. Stattdessen waren nun Flüge des US Space Shuttle zur Mir vereinbart worden. Um die grundsätzliche Einsatzbereitschaft des Systems zu verifizieren, hatte die russische Raumfahrtbehörde die Sojus TM-​16  Mission konzipiert. Da das „Kristall“ Modul im rechten Winkel zur Längsachse der Raumstation angekoppelt war, gestaltete sich das Annäherungsmanöver der Sojus außerordentlich kompliziert. Unterstützt wurden die beiden Kosmonauten im Anflug vom „Kurs“ System, dessen Docking Radar Antennen Anatoli Solowjow und Sergej Awdejew im September 1992 für das Rendezvous versetzt hatten. Das immer wieder trainierte Manöver gelang schließlich ohne Komplikationen und am 26.01.1993 um 07:31 UTC war das Docking vollzogen. Mit vier Raumstationsmodulen, einem Progress und zwei Sojus Raumschiffen war der Mir Orbitalkomplex in diesem Moment die größte bis dahin aus Einzelmodulen assemblierte Konstruktion im Weltall mit einem Gesamtgewicht von über 100 Tonnen. Nach der Begrüßung durch die bisherige Stammbesatzung begannen beide Mannschaften mit der Übergabe der Raumstation an die neue Besatzung. Dafür wurden nur wenige Tage benötigt und am 01.02.1993 konnten Solowjow und Awdejew nach über sechs Monaten im All mit Sojus TM-​15  zur Erde zurückkehren.