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Das letzte Exemplar aus einer langjährigen Reihe wissenschaftlicher Forschungssatelliten startete am 02.03.1994 vom russischen Kosmodrom Plesetsk. Eine Zyklon-​3 11K68  Rakete brachte an diesem Tag den Satelliten KORONAS-​I auf eine polnahe Umlaufbahn im 500 km Höhenbereich. Die Entwicklung des Satelliten war noch im Rahmen des Interkosmos Programms begonnen worden. Dieses bildete die Grundlage für die Zusammenarbeit der sozialistischen Staaten und „befreundeter Nationen“ auf dem Raumfahrtsektor. Ab Mitte der 1980er Jahre beteiligten sich zunehmend neben Frankreich auch weitere ESA Mitgliedsstaaten und sogar die USA an der wissenschaftlichen Ausrüstung der Satelliten. Doch mit dem Zusammenbruch der sowjetischen Einflußsphäre und dem Zerfall der Sowjetunion selbst kam auch das Ende der Interkosmos Organisation. Als letzte Mission wurde Interkosmos 26 realisiert, auch wenn der Start schon nicht mehr unter diesem Namen erfolgte. Ein AUOS-​SM-​KI-​IK Satellit wurde für das KORONAS-​I Programm zur Physik der Sonne und des Raumes ausgestattet. Spezialisten aus Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakischen Republik, Bulgarien, der Ukraine, Frankreich und Großbritannien beteiligten sich an der Ausrüstung des Satelliten und der Auswertung seiner Daten. Den Hauptteil der Instrumente lieferte aber das Moskauer Institut für Erdmagnetismus (IZMIRAN — russ. ИЗМИРАН), das u.a. das TEREK-​K Spektroheliometer, den RES-​K Solar Röntgenstrahlungs Spektrographen, den HELIKON Solar Gammastrahlungs Detektor, das SUFR-​Sp-​K UV Radiometer und das optische DIFOS Photometer beisteuerte. Der Satellit entwickelte leider nach einigen Monaten Probleme mit der Lagestabilisierung, so daß das Missionsziel insgesamt nicht ganz erreicht wurde. Bereits am 15.07.1994 endete praktisch die wissenschaftliche Mission. Eine im Jahr 2001 gestartete Nachfolgemission, KORONAS-​F, vervollständigte jedoch erfolgreich das Meßprogramm. Allerdings sollte sich diese ursprünglich nahtlos an die auf ein Jahr berechnete KORONAS-​I Mission anschließen.