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Start der Ariane-44L V86

Beim Start einer Ariane-​44 L H10-​III am 16.05.1996 von Kourou gelangten zwei Kommunikationssatelliten für unterschiedliche Eigner auf geostationäre Transferbahnen. Palapa-​C2  war von Hughes für die indonesische PT Satelit Palapa Indonesia (SATELINDO) gebaut worden. Der HS-​601  Hybrid-​Satellit verfügte über eine Kommunikationsnutzlast aus 30 C-​Band und 4 Ku-​Band Transpondern. Eigner von sechs der Transponder war die PT Pasifik Satelite Nusantara (PSN), Indonesiens erster privater Satellitenbetreiber. Von 108° Ost aus sollte Palapa-​C2  ganz Indonesien mit vielfältigen Kommunikationsdiensten versorgen. Stationiert wurde Palapa-​C2  letztlich aber zunächst über 124° Ost, um dann im Juli 1996 auf 113° Ost zu wechseln. Auf dieser Position blieb er bis zum November 2009. Dann wurde er für die nächsten knapp fünf Jahre auf 150,5° Ost verschoben. Bereits ab Mai 2010 und damit vor Erreichen der typischen Lebensdauer von 15 Jahren hatte man allerdings die Kontrolle der Inklination wegen Treibstoffmangels einstellen müssen. Da Palapa-​C2  sonst aber noch in gutem Zustand war, fand im November 2014 sogar eine nochmalige Re-​Positionierung auf 146° Ost statt. Zwei Jahre später erfolgte die kontrollierte Außerdienststellung auf einem „Friedhofsorbit“. Eigentlich hätte Palapa-​E die Nachfolge antreten sollen, den das inzwischen als PT Indosat Tbk firmierende Unternehmen 2013 bei OSC in Auftrag gegeben hatte. Als man aber die Nutzungsrechte für die Orbitalposition 150,5° Ost an die Bank Rakyat Indonesia (BRI) verlor, wurde der Auftrag storniert.
AMOS dagegen war Israels erste nationaler Kommunikationssatellit. Er war bei Israel Aircraft Industries mit Unterstützung von DASA (Deutschland) und Alcatel Espace (Frankreich) entwickelt und gebaut worden. Seine beiden Ku-​Band Sendekeulen deckten den Mittleren Osten und Osteuropa ab. AMOS wurde bei 4° West stationiert. Jeder seiner neun Transponder (davon zwei Reserve) konnte über 20 TV-​Programme in digitaler Qualität an die Kopfstationen von Kabel-​TV Anbietern und direkt an Privathaushalte übertragen. Kommerziell blieb das Projekt allerdings hinter den Erwartungen zurück. Denn der erste AMOS Satellit funktionierte zwar technisch einwandfrei, die angestrebten Exporterfolge für weitere Satelliten auf seiner Plattform blieben aber aus. Ein Markt für derartig kleine und leichte geostationäre Kommunikationssatelliten ergab sich damals nicht. AMOS 1 übertraf bei weitem die erwartete Lebensdauer von elf Jahren, auch wenn er ab Oktober 2008 von einem inklinierten Orbit über 1,5° West operieren mußte. Und so wurde er im Jahr 2009 noch an die Intelsat verkauft, die ihn ab November über 47,3° Ost unter dem Namen Intelsat IS-​24  zur Versorgung Ostasiens einsetzte. Zwischen Juni und September 2011 ließ man den Satelliten dann auf die neue Position 31° Ost driften, bevor er im Juli 2012 auf einen „Friedhofsorbit“ angehoben wurde.