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die erste Mu M-V-1 Rakete vor dem Start
Antennen-Entfaltungstest bei HALCA
Bei ihrem Jungfernflug transportierte die japanische Trägerrakete Mu M-​V am 12.02.1997 den astronomischen Forschungssatelliten „Haruka“ auf einen Orbit hoher Exzentrizität. Der Start des unter dem Projektnamen MUSES-​B entwickelten ISAS Satelliten fand vom Raumfahrtzentrum Kagoshima statt. „Haruka“ bildete das Raumsegment eines Very-​Long Baseline Interferometry Projekts. Zunächst handelte es sich aber um ein technologisches Experiment. Mit dem zweiten Mu Space Engineering Satellite wurde vor allem die Entfaltung des 8 m Reflektors und die Echtzeit-​Zweiwege-​Kommunikation im Ku-​Band zwischen Satellit und den Bodenstationen erprobt. Die Antenne war eine komplexe Gitter-​Geflecht-​Konstruktion aus vergoldeten Molybdän-​Drähten, die zwischen sechs entfaltbaren Masten gespannt wurden. Dazu kam an einem 3,4 m langen Mast ein Cassegrain-​Spiegel mit hexagonalen Teil-​Reflektoren. Zwischen dem 24. und 27.02.1997 wurde die Antennenkonstruktion erfolgreich entfaltet. Mit der Aufnahme des astronomischen Forschungsprogramms VSOP (VLBI Space Observatory Program) erhielt der Satellit einen weiteren Namen: HALCA, was für Highly Advanced Laboratory for Communications and Astronomy stand. Bodenstationen für das Projekt wurden in Usuda, Green Bank, Goldstone, Tidbinbilla und Madrid eingerichtet. Die Schwerpunkte der Mission lagen in der Beobachtung von Radiogalaxien, Quasaren und Kandidaten für Schwarze Löcher. Die erstmalige Umsetzung des VLBI Gedankens mit einem Satelliten eröffnete den Astronomen weltweit zahlreiche neue Beobachtungsmöglichkeiten. „Haruka“, ausgelegt für einen dreijährigen Betrieb, arbeitete bis 2003 ohne größere Probleme. Dann fiel die Lageregelung aus. Doch noch bis zum November 2005 fanden Experimente mit dem Satelliten statt.