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Start der Ariane-44L V97

Mit der stärksten Variante der Ariane 4, der Ariane-​44 L H10-​III, starteten am 03.06.1997 zwei Kommunikationssatelliten vom Raumfahrtzentrum Kourou. Etwa 20 min nach dem Start wurden die Nutzlasten ausgesetzt, Inmarsat 3 F-​4  für die International Maritime Satellite Organization und INSAT 2D für die indische Raumfahrtorganisation ISRO. Die Inmarsat 3 Satelliten wurden bei Lockheed Martin auf Grundlage der AS-​4000  Plattform gefertigt. Sie erleichterten die weltweite Kommunikation zu mobilen Einheiten, wie Schiffen, Flugzeugen oder Fahrzeugen. Inmarsat 3 F-​4  verstärkte die Inmarsat Flotte über dem Atlantik bei 54° West. Im Frühjahr 2006 wurde der Satellit auf 142 °West verschoben, kehrte aber zum Jahreswechsel 2008/2009 auf seinen ursprünglichen Slot zurück. Seine Außerdienststellung erfolgte im April 2016.
INSAT 2D manövrierte dagegen auf eine Position über 74° Ost. Er vefügte über 23 Transponder (12 im C-​Band, 6 für das erweiterte C-​Band, 3 im Ku-​Band und 2 für das S-​Band), die für die Übertragung von Telefongesprächen sowie Radio– und Fernsehprogrammen über dem indischen Subkontinent genutzt werden sollten. Am 01.10.1997, zu diesem Zeitpunkt waren erst sieben Transponder in Betrieb, verlor der Satellit jedoch unerwartet die Orientierung. Ursächlich war ein Kurzschluß in einem der beiden Bussysteme der Bordenergieversorgung. Am 02.10.1997 hatte das Kontrollzentrum INSAT 2D wieder unter Kontrolle gebracht und die ersten drei Transponder erneut in Betrieb genommen, währenddessen die Ausmaße der Probleme mit der Energieversorgung noch untersucht wurden. Doch am 04.10.1997 geriet der Satellit endgültig ins Trudeln und mußte schließlich aufgegeben werden. Für die ISRO bedeutete der Verlust einen herben Rückschlag. Das Ziel, unabhängig von Transpondern auf ausländischen Satelliten zu werden, mußte zurückgestellt werden. Vorläufig mußte man sogar Kapazitäten zumieten, beschleunigte aber gleichzeitig die Arbeiten an INSAT 3 B als Ersatz.