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Iridium Satellit im Test bei Lockheed Martin

Fünf neue Iridium Satelliten gelangten am 06.11.1998 auf ihre vorläufigen Umlaufbahnen. Der Start erfolgte mit einer Delta 7920 von der Vandenberg AFB und brachte Iridium 83 (SVN 083), Iridium 84 (SVN 084), Iridium 85 (SVN 085), Iridium 86 (SVN 086) und Iridium 2 (SVN 087) in den Orbit. Die vom Motorola Konzern ins Leben gerufene Iridium Corp. plante eine Konstellation von 77 (später nur noch 66) Satelliten auf 6 Bahnebenen. Den Auftrag zum Bau der Satelliten hatte Lockheed Martin erhalten, wobei die Kommunikationsnutzlast von Motorola selbst gestellt wurde. Startaufträge gingen an Anbieter in der ganzen Welt. Innerhalb von nur fünfzehn Monaten ab Programmstart sollte die Konstellation betriebsbereit sein. Probleme bereiteten aber die häufigen Ausfälle einzelner Satelliten schon kurze Zeit nach dem Start. Auch zwei der fünf Satelliten dieses Starts wurden von Defekten befallen. Iridium 85 erreichte gar nicht erst den Arbeitsorbit und verglühte Ende 2000. Iridium 2 hingegen ließ man von Bahnebene 5 auf Bahnebene 4 driften, wo er als Reservesatellit vorgehalten werden sollte. Doch auf dem Weg zum Arbeitsorbit ging die Kontrolle verloren und der Satellit driftete seither unkontrolliert weiter.
Obwohl der Ausbau des Systems ungeachtet solcher Rückschläge rasch voranschritt und Ende 1998 praktisch abgeschlossen war, mußte die Iridium Corp. im August 1999 Insolvenz anmelden. Denn während auf der Erde der Ausbau der konventionellen Mobilfunknetze rascher als prognostiziert verlief, konnten nicht genug Kunden für die eigenen kostspieligen Systeme gewonnen werden. Eine Restrukturierung und das zunehmende Interesse des US Militärs an dem System sicherte aber den Fortbestand über die Jahrtausendwende hinaus.