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JCSat 5 bzw. der baugleiche JCSat 6

Für die Japan Satellite Systems Inc. startete Lockheed Martin unter dem Dach von International Launch Services am 16.02.1999 von Cape Canaveral mit einer Atlas-​IIAS den Kommunikationssatelliten JCSat 6. Eigentlich war der Start von JCSat 6 bereits für den Sommer 1998 geplant gewesen. Doch ein Blitzeinschlag in der Nähe der Fertigungshalle von Hughes hatte Befürchtungen aufkommen lassen, die Elektronik des Satelliten könnte Schaden genommen haben. Am 07.01.1999, der Satellit war bereits auf der Rakete montiert, registrierten Techniker dann jedoch tatsächlich eine Auffälligkeit in den Telemetriedaten. Daraufhin mußte JCSat 6 am 10.01.1999 wieder demontiert werden, um eine defekte Baugruppe austauschen zu können. Am 21.01.1999 war der reparierte Satellit wieder an Ort und Stelle und bald darauf konnte der Countdown für einen Start am 01.02.1999 aufgenommen werden. Zu starke Höhenwinde machten aber einen 24-​stündigen Aufschub erforderlich. Doch schon kurz nach der Wiederaufnahme des Countdowns kamen Zweifel an der Funktion einer Komponente der Centaur-​Oberstufe auf. Man entschied sich auch hier für einen Austausch des Bauteils und setzte den Start neu für den 15.02.1999 an. Nun registrierte man aber auffällige Druckmeßwerte im Treibstofftank der Atlas und verschob den Start nochmals um einen Tag. Dann endlich verliefen Countdown und Aufstieg der Rakete tatsächlich reibungslos. Der 3-​Achsen-​stabilisierte Satellit vom Typ HS-​601  wurde von der Centaur Stufe seiner Trägerrakete zunächst auf einen ausgeprägten supersynchronen Transferorbit befördert. Erst später wurde dieser zu einer echten Synchronbahn korrigiert. Dieses Vorgehen sparte Treibstoff und trug somit zur Lebensdauerverlängerung bei. Nach dem Erreichen seiner endgültigen Position über 124° Ost übernahm JCSat 6 (als JCSat 4 A) die Übertragung von Sprach-​, Daten– und Fernsehsignalen für Japan, den asiatisch-​pazifischen Raum und Hawaii. Dazu verfügt er über 32 aktive Ku-​Band Transponder. Im Mai 2013 wechselte der Satellit, der sich dem Ende seiner Lebensdauer näherte, nochmal die Position auf 82° Ost. Ab September 2014 konnte seine Inklination nicht mehr bei 0° gehalten werden. Da er aber davon abgesehen noch einsatzfähig war, folgten im Sommer 2017 und Februar 2020 weitere Positionswechsel auf 150° bzw. 136° Ost.