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FengYun 1 Satellit
Shijian 5

Seinen dritten meteorologischen Satelliten vom Typ FengYun (dt. svw. „Wind und Wolke“) startete China am 10.05.1999 mit der erstmals eingesetzten CZ-​4 B vom Raumfahrtgelände Taiyuan. Feng Yun 1 C (auch FY-​1 C oder FY-​1 3) erreichte die vorgesehene sonnensynchrone Umlaufbahn im 850 km Höhenbereich. Mit seiner Hauptnutzlast, einem 10-​Kanal-​Radiometer, welches im sichtbaren Bereich des Spektrums wie auch im nahen, mittleren und fernen Infrarot arbeitete, liefert er hochwertige meteorologische Daten. Gegenüber den beiden ersten Satelliten der Baureihe hatte dieser eine Reihe von Verbesserungen erfahren. So hatte sich die Anzahl der Kanäle des Radiometer verdoppelt, die Auflösung war auf 1.100 m gesteigert worden und ebenso die Datenrate.
Ausgelegt war Feng Yun 1 C für eine Lebensdauer von drei Jahren, tatsächlich wurde er aber erste wenige Tage vor dem Erreichen der Marke von fünf Jahren deaktiviert. Am 11.01.2007 machte der Satellit dann nochmal Schlagzeilen, als er Ziel einer bodengestützten chinesische Abfangrakete wurde. Es handelte sich um den ersten derartigen ASAT Test. Während China den Erfolg feierte, waren Experten in aller Welt entsetzt. Denn der Frontalaufprall produzierte Schätzungen zufolge mehr als 40.000 Trümmerstücke (davon über 3.000 nachweisbare), von denen sich viele auf der besonders wertvollen Bahnhöhe um 850 km verteilten, wo zahlreiche meteorologische und Erderkundungssatelliten kreisten.
Neben Feng Yun gelangte auch noch ein kleiner Subsatellit auf seine Bahn. Der Experimentalsatellit Shijian 5 (svw. „Praxis“) diente als technologische Nutzlast primär der Erprobung des neuen CAST968 A Satellitenbusses für eine Serie von projektierten Kleinsatelliten. Deren Einsatz war besonders in den Gebieten Geofernerkundung und Kommunikation vorgesehen. SJ-​5  hatte insgesamt elf Experimente an Bord, darunter Einrichtungen zum Test verschiedener Verfahren der Lagestabilisierung: Spin-​, Dreiachsen– und Gravitationsgradientenstabilisierung. Außerdem nahm er wissenschaftliche Forschungen vor, so Partikelmessungen in den irdischen Strahlungsgürteln. Erstmals unternahmen chinesische Wissenschaftler an Bord des Satelliten zudem umfangreiche Experimente zum Verhalten von Fluiden unter Mikrogravitationsbedingungen.