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die beiden Iridium Simulatoren in der Nutzlastverkleidung

Nach der Gründung des russisch-​deutschen Gemeinschaftsunternehmens Eurockot im Jahr 1995 hatten die Partner in Plesetsk einen Startkomplex für die Rockot Rakete umgerüstet und eine neue Variante der Oberstufe, die Bris-​KM, entwickelt. Von den frühen Modellen der Rockot, die noch vom russischen Militär aus Siloanlagen in Baikonur verschossen worden waren, unterschied sich das kommerzielle Modell auch durch eine neue Nutzlastverkleidung. Vor dem ersten Start für einen zahlenden Kunden setzte Eurockot daher einen Testflug an, der sowohl der Qualifikation der Bodeninfrastruktur, als auch dem Training der Mannschaften und der Erprobung der neuen Raketenkomponenten dienen sollte. Im Dezember 1999 war es bei den Vorbereitungen zu einer solchen Mission zu einem schweren Unfall gekommen, bei dem die Rakete schwer beschädigt wurde. Fünf Monate später nun ein neuer Versuch. Zu den Nutzlasten, von denen man sich erhoffte, zukünftig eine größere Anzahl starten zu können, zählten die Iridium Satelliten des gleichnamigen Unternehmens. Daher wurden für den Demonstrationsflug zwei Dummy-​Nutzlasten entwickelt, die geeignet waren, einen Iridium Satelliten nachzustellen. Der Start der ersten Rockot-​KM Rakete (tatsächlich ein frühes Erprobungsmuster, das noch stark der ursprünglichen Rockot-K 14A01 ähnelte) in Verantwortung von Eurockot fand am 16.05.2000 in Plesetsk statt. Die Endstufe mit den beiden Satellitenattrappen Simsat 1 und Simsat 2 erreichte zunächst einen 200×550 km Transferorbit. Nach einer Wiederzündung der Stufe wurden die beiden Testnutzlasten präzise auf der vorgesehenen Bahn ausgesetzt, während die Bris-​KM danach nochmals gezündet wurde, um ihr Bahnperigäum auf 178 km abzusenken und einen baldigen Wiedereintritt sicherzustellen.