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die Wilkinson Microwave Anisotropy Probe
WMAP Microwellen-Karte des frühen Universums (nach 5 Jahren Messungen)

Eine Mission zur Kosmologie startete die NASA am 30.06.2001 im Rahmen ihres MIDEX (mid-​sized Explorer) Programms. Die MAP (Microwave Anisotropy Probe) Mission war zur Nachfolge des COBE (Cosmic Background Explorer) Projekts konzipiert worden. Mit diesem war die Anisotrophie der Mikrowellen Hintergrundstrahlung entdeckt worden. MAP sollte nun dieses Phänomen näher erforschen. Insbesondere wollten die Wissenschaftler eine Karte der Kosmischen Hintergrundstrahlung generieren, die erstmals deren Unregelmäßigkeiten zeigte. Dazu wurde die Sonde mit einem Satz passiv gekühlter Radiometer ausgestattet, die auf fünf Frequenzbändern zwischen 22 und 90 GHz aktiv waren. Gemessen wurde dabei die Temperaturdiffernz zwischen zwei Punkten im Weltall, statt wie bisher zu versuchen, die absolute Temperatur zu ermitteln. Um ein möglichst stabiles Umfeld zu garantieren, frei von den meisten äußeren Einflüssen und nahezu ungestört durch Bahnmechanische Einschränkungen, wurde eine Positionierung der Sonde im L Lagrange-​Punkt des Systems Erde-​Sonne gewählt. Die MAP wurde mit einer Delta 7425 PAM-​D von Cape Canaveral auf eine extrem hochelliptische Bahn (182×292492 km) befördert. Während des vierten Orbits unternahm sie ein fly-​by am Mond, das sie soweit beschleunigte, daß sie nun Kurs auf den 1,5 Mio. km von der Erde entfernten Lagrange-​Punkt L nahm. Am 01.10.2001 erreichte MAP schließlich seine Position und begann mit der Kartierungsmission, die auf zwei Jahre Dauer angelegt war. Im Dezember 2002 wurde die Sonde in Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) umbenannt. Geehrt wurde damit der im September 2002 verstorbene amerikanische Wissenschaftler David T. Wilkinson, der 1964 einer der Entdecker der Kosmischen Mikrowellen-​Hintergrundstrahlung gewesen war und sich sein gesamtes Forscherleben lang deren Erkundung gewidmet hatte. Auch an den COBE und MAP Missionen war er maßgeblich beteiligt gewesen. Für die Kosmologen brachte die WMAP Mission eine Reihe von Überraschungen. Zwar wurden die grundsätzlichen Theorien über die Entstehung des Universums bestätigt, doch wurden andere dank der neuen Messungen auf eine harte Probe gestellt. Jedenfalls hatten die Wissenschaftler ein faszinierendes neues Werkzeug, um bis in die Frühzeit unseres Universums zu blicken. Erst am 19.08.2010 endete der Empfang wissenschaftlicher Daten.