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künstlerische Darstellung von PAS 10

Im September 1999 hatte die PanAmSat Corporation bei der damaligen Hughes Space and Communications Company einen weiteren HS-​601HP Satelliten zur Auffrischung ihrer Flotte geordert. Angesichts einer Kommunikations-​Nutzlast von 24 C-​Band und 24 Ku-​Band (plus jeweils 8 Reserve) Transpondern wurde der Satellit mit den leistungsfähigsten verfügbaren Solarzellenflächen ausgerüstet. Die Tandem-​Solarzellen („dual-​junction“) auf GaAs-​Basis von Spectrolab erreichten einen damals herausragenden Wirkungsgrad von nahezu 22%. Kombiniert mit einem XIPS (Xenon Ion Propulsion System) Triebwerk erlaubte dies die Konstruktion eines sehr leistungsfähigen Satelliten mit einer zur erwartenden Lebensdauer von mindestens 15 Jahren. Der ursprünglich im April 2001 geplante Start von PanAmSat 10 (PAS 10) erfolgte schließlich am 15.05.2001 mit einer Proton-​K 8K82 K mit Block-​DM3 11S861-​01 Endstufe vom Kosmodrom Baikonur. Nachdem der Satellit seine geostationäre Bahn erreicht hatte, manövrierte er auf eine Position über 68,5° Ost. Dort ersetzte er zunächst PAS 4 und später auch PAS 7, die dort bis dahin ko-​positioniert gewesen waren. Von dieser Position konnte PanAmSat 10 ein gewaltiges Gebiet mit Fernsehprogrammen versorgen. Von Westeuropa und Westafrika bis an die Ostküste Australiens und nach Japan reichte die Ausleuchtzone. Dank des Mix aus C– und Ku-​Band Transpondern konnten in diesem Gebiet nicht nur direktempfangbare Rundfunk– und Fernsehprogramme empfangen und Kabelnetzwerke sowie nationale Sendenetzwerke mit Programmzuspielungen versorgt werden. Auch zahlreiche andere Dienste wurden über den Satelliten angeboten, beispielsweise Zweiwege-​Internetpakete für strukturell schwach entwickelte Regionen. Für einige Staaten im Indischen Ozean, wo optimale Empfangsbedingungen für PAS 10 herrschten, war der Satellit von grundlegender Bedeutung für die nationale und internationale Kommunikation. Daher zählte PAS 10 auch zu jenen PanAmSat Satelliten, an deren Erwerb die Intelsat bei der Übernahme der PanAmSat Corporation besonders interessiert war. Mit Wirkung vom 01.02.2007 wurde der Satellit nun als Intelsat 10 (IS-​10) bezeichnet. Die gewaltige, nicht rekonfigurierbare, Ausleuchtzone hatte aber auch ihre Schattenseiten, wie sich zeigte, als der Satellit Ende 2012 auf 47,5° Ost verschoben wurde. Denn die Ausleuchtzonen lagen nun viel zu weit westlich, großenteils sogar über dem offenen Meer. Daher wurde auch die Abstrahlung im C-​Band komplett eingestellt.