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EchoStar 7

Beim ihrem Jungfernflug (und zugleich einzigem Einsatz) transportierte die Atlas-​IIIB DEC Rakete in der sogenannten Dual Engine Configuration am 21.02.2002 den amerikanischen Kommunikationssatelliten Echostar 7. Ursprünglich war dieser Start bereits für den 31.10.2001 und dann den 19.12.2001 geplant gewesen. Doch die Nichtverfügbarkeit der Nutzlast verzögerte den Start auf den 22.01.2002 und darüber hinaus. Nun beförderte die Rakete ihre Nutzlast von Cape Canaveral zunächst auf eine erdnahe Kreisbahn in etwa 190 km Höhe. Die zweite Zündung der Centaur Oberstufentriebwerke machte daraus eine supersynchrone Transferbahn zwischen 245 und 57.060 km. Den Einflug in die finale Synchronbahn übernahm dann der Antrieb des A2100AX Satelliten. Echostar 7 verfügte über 32 Ku-​Band Transponder mit jeweils 120 W Sendeleistung. Diese konnten paarweise zusammengeschaltet werden, wodurch sich die Sendeleistung verdoppelte. Von einer Position über 119° West deckte der Satellit die gesamten kontinentalen USA (CONUS) ab. Aber auch Alaska und Hawaii konnten versorgt werden. Echostar 7 löste dabei den 1998 gestarteten Echostar 4 ab, der unter einer ganzen Reihe von technischen Defekten litt. Echostar 7 erwies sich als extrem langlebiger Satellit. Ausgehend von den Treibstoffreserven beantragte der Betreiber 2012 daher eine Lizenzverlängerung für den Satelliten um zehn Jahre (bis Mai 2022), die auch gewährt wurde. Als im Februar bei einer Routinebahnkorrektur jedoch nicht der geplante Impuls erreicht wurde, stellte sich heraus, daß man die Resttreibstoffmenge deutlich überschätzt hatte. Das bedeutete auch, daß der garantierte „Friedhofsorbit“ nicht mehr erreicht werden konnte. Als DISH Network am 06.05.2022 die FCC informierte, daß die Manöver abgeschlossen und der Sendebetrieb eingestellt waren, konnte man lediglich eine Bahnanhebung um 122 km vorweisen. Im Oktober verhängte die Federal Communications Commission daher erstmals in ihrer Geschichte für den Verstoß gegen die Lizenzbedingungen (hinsichtlich der Vorgaben zur Vermeidung von Weltraumschrott) eine Geldbuße in Höhe von 150.000 $ und forderte DISH zu organisatorischen Veränderungen auf.