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JCSAT-8 beim Hersteller Boeing
Astra 3A beim Hersteller Boeing

Eine Ariane-​44 L H10-​III mit zwei Kommunikationssatelliten europäischer bzw. japanischer Kunden an Bord startete am 29.03.2002 vom Raumfahrtgelände Kourou in Französisch Guyana. Der Start war eigentlich bereits zehn Tage früher geplant gewesen, Probleme mit einem der beiden Satelliten, Astra 3 A, hatten aber eine Unterbrechung der Startvorbereitungen erforderlich gemacht. Beide Satelliten stammten von Boeing Satellite Systems. Während Astra 3 A des luxemburgischen Betreibers SES-​Astra (Société Européenne des Satellites-​Astra) aber auf dem spinstabilisierten BSS-​376HP Modell basierte, handelte es sich bei dem japanischen JCSat 2 A alias JCSat 8 um einen 3-​Achsen-​stabilisierten BSS-​601 . Der Satellit der Japan Satellite Systems, Inc. (JSAT) wurde als erster ausgesetzt. Er manövrierte mit dem integrierten Triebwerk auf eine Synchronbahn über 154° Ost, wo er die Nachfolge von JCSat 2 antrat. Seine 16 Ku– und 16 C-​Band Transponder versorgten Japan, Ostasien, Ozeanien und Hawaii mit Fernseh– und Rundfunkprogrammen, stellten darüber hinaus aber auch weitere Kommunikationsdienstleistungen bereit. Im November/Dezember 2016 wurde die Kontrolle der Inklination bei JCSat 8 eingestellt und der Satellit auf 136° Ost verschoben. Ende 2017 wechselte er für einige Monate auf 93° Ost, um Ende 2018 wieder auf 136° Ost zurückzukehren. Nach dem Jahreswechsel 2019/2020 verschob der Betreiber den Satelliten auf 82° Ost. Doch im Sommer 2020 begann er eine Drift gen Osten.
Astra 3 A (20 Ku-​Band Transponder) war aus der mini SPELDA Doppelstartstruktur ausgestoßen worden und hatte später eine Position überi 23,5° Ost eingenommen. Von dieser Position aus, die ehemals die Deutsche Telekom mit ihrem DFS-​Kopernikus 3  Satelliten besetzt hatte, versorgte die SES nun das deutschsprachige Europa mit direktempfangbaren TV-​Programmen, Zuspielungen für Kabelnetzwerke und Breitbanddaten– und –internetdiensten. Einen Teil der Kapazitäten hatte die Deutsche Telekom vom einstigen Konkurrenten gemietet, der den Rest selbst vermarktete. Der für eine Lebensdauer von zehn Jahren ausgelegte Satellit erreichte diese ziemlich präzise. Im Juli 2012 stellte die SES die Kontrolle der Inklination ein, um Treibstoff zu sparen. Im Oktober 2013 verließ Astra 3 A seine Position über 23,5° Ost und wurde auf 176,85° West verschoben, wo er als Backup für NSS 9 fungieren sollte. Speziell wurde von dieser Position der Ferne Osten Rußlands versorgt.