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DSP F22 bei der Vorbereitung von Spin-Balance-Tests

Ihren letzten Einsatz erlebte die Inertial Upper Stage Oberstufe am 14.02.2004 beim Start eines Infrarot-​Frühwarnsatelliten aus dem DSP Programm. Das zweistufige Oberstufensystem im Wert von 111 Mio. $ wurde benötigt, um den Satelliten aus dem Transferorbit, auf den ihn die Titan-402B IUS von Cape Canaveral aus befördert hatte, auf eine Synchronbahn anzuheben. Der Start von USA 176 bzw. DSP-​22  war nach langandauernden Verzögerungen ursprünglich für den November 2003 geplant gewesen und sollte eigentlich auch als sekundäre Nutzlast das IMEX Experiment der University of Minnesota mitführen. Mit dem Inner Magnetosphere Explorer wollten die Wissenschaftler um Dr. John Wygant die Reaktion der van Allen Strahlungsgürtel auf Variationen im Sonnenwind untersuchen. IMEX hätte dazu auf einer elliptischen Bahn zwischen 350 und 35.000 km operieren sollen. Das Projekt, Teil des von der NASA geförderten UnEX (University-​class Explorer) Programms, wurde aber ein halbes Jahr vor dem ursprünglich geplanten Starttermin (Sommer 2001) gestoppt, als die NASA wegen Überschreitung des Kostenrahmens (13 Mio. $) die weitere Finanzierung einstellte. Der 256 Mio. $ teure DSP I (Block 3) Satellit erreichte dagegen mit mehrjähriger Verspätung seinen Arbeitsorbit und erweiterte die US Kapazitäten zur Frühwarnung vor möglichen Angriffen mit Langstreckenraketen.