Address:
Alexander Kaleri im Orlan-M Raumanzug

Erstmals ging die US Raumfahrtbehörde NASA am 26.02.2004 das Risiko ein, während eines Außenbordmanövers die gesamte Crew außerhalb der Station arbeiten zu lassen. Allerdings gab es auch kaum Alternativen, denn nachdem vorläufig keine Space Shuttle mehr die ISS anfliegen würden, hatte man die Besatzung der Station auf eine Rumpfcrew von zwei Raumfahrern reduzieren müssen. Ein Solo-​Weltraumausstieg wurde aber als noch riskanter angesehen, als die Station für einige Stunden „unbemannt“ fliegen zu lassen. ISS Kommandant Michael Foale und sein Bordingenieur Alexander Kaleri trugen russische Orlan Raumanzüge, als sie um 21:17 UTC die ISS durch die Luftschleuse am „Pirs“ Modul verließen. An der Außenhaut des Moduls ersetzten sie einige Materialproben, mit denen die Auswirkungen der Weltraumeinflüsse auf verschiedene Stoffe getestet werden sollten. Weiter ging es zum „Swjesda“ Modul, wo das Experiment MPAC / SEED (Microparticle Capturer Space Exposure Environment Device) ausgetauscht wurde. Diese Apparaturen registrierten Mikrometeoriten und Kleinstpartikel künstlichen Ursprungs (z.B. Farbreste von Satelliten). Schließlich montierten Foale und Kaleri dort auch noch das „Matrjoschka-​E“ Experiment, einen Strahlungsdetektor in der Form eines menschlichen Torsos. Gegen Ende der mit der „Matrjoschka“ Installation vebundenen Arbeiten registrierte Kaleri zunehmende Probleme mit seinem Raumanzug. Die Innentemperatur stieg immer weiter an und sein Visier beschlug gefährlich. Daraufhin mußte das Außenbordmanöver vorzeitig beendet werden. Als die beiden Raumfahrer nach 3:56 h an Bord waren, fand sich auch die Ursache für die Probleme: ein abgeknickter Schlauch im Wasserkreislauf des Thermoregulierungssystems. Kaleris Orlan-​M (№23) wurde allerdings nach diesem Einsatz ebenso ausgesondert wie der von Kommandant Foale (№14).