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Anik-F2 im schalltoten Raum beim Hersteller Boeing

Um den bis dahin schwersten kommerziellen Kommunikationssatelliten auf eine geostationäre Übergangsbahn zu transportieren, mußte am 18.07.2004 dediziert eine Ariane-5G+ eingesetzt werden. Ursprünglich war der Start von Anik-​F2  bereits im Mai 2004 geplant gewesen. Schließlich traf der Satellit aber erst Anfang Juni 2004 in Kourou ein. Der Start war nun für Anfang Juli 2004 terminiert. Am 12.07.2004 mußte der Countdown aber abgebrochen und die Rakete zurück in die Montagehalle gerollt werden, als ein defekter Gyrosensor an einem der Booster entdeckt wurde. Die nächsten zwei Startversuche endeten vorzeitig aufgrund der meteorologischen Bedingungen (15.07.2004) bzw. wegen Schwierigkeiten mit der Bodenausrüstung (16.07.2004). Doch am 18.07.2004 gelang der Start. Ohne Probleme gelangte der 5.950 kg schwere von Boeing Satellite Systems für Telesat Canada gebaute Typ BSS-​702  Satellit auf seine Bahn. Anik-​F2  bot 50 Ka-​, 40 Ku– und 24 C-​Band Transponder, von denen typischerweise 38 Ka-​, 32 Ku-​, und 24 C-​Band Transponder aktiv waren. Diese Transponderfülle operierte über insgesamt 14 unterschiedliche Antennen. Stationiert wurde der Satellit über dem Pazifik bei 111° West. Anik-​F2  bot mit seinen C– und Ku-​Band Transpondern vor allem Sprach-​, Daten– sowie TV– und Rundfunkprogramm-​Angebote für Nordamerika. Das Ka-​Band Paket ermöglichte dagegen kabelloses Zweiwege-​Hochgeschwindigkeitsinternet sowie Angebote zur Telemedizin, zum Telelernen, zur Telearbeit und für den Elektronischen-​Handel. Am 06.10.2011 kam es zu einem Zwischenfall mit Anik-​F2 , als der Satellit vorübergehend die Erdausrichtung verlor und große Teile der Infrastruktur in Kanada lahmlegte.