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Abwurf der Pegasus-XL mit den ST5 Satelliten
die drei ST5 Satelliten in der Trägerstruktur
Aussetzen der ST5 Satelliten

Nach wiederholter Startverschiebung wegen schlechten Wetters bzw. technischer Probleme gelangten am 22.03.2006 die drei Satelliten des ST5 Projekts auf ihre Umlaufbahn. Zuletzt war ein Startversuch am 14.03.2006 gescheitert. Die L-​1011  „Stargazer“ hatte nach dem Start von der Vandenberg AFB problemlos die Abwurfzone für die Pegasus-XL Rakete erreicht. Doch wenige Sekunden vor dem Abwurf zeigte die Telemetrie, daß sich einer der Sicherungsbolzen am Leitwerk der Rakete nicht gelöst hatte. Auch ein Rütteln des Flugzeugs konnte ihn nicht lösen. So blieb nur die Rückkehr zur VAFB. Acht Tage später gelang dann das Manöver. Die Rakete erreichte die vorgesehene sonnensynchrone Polarbahn und setzte die drei Space Technology Mikrosatelliten - ST5 a, ST5 b und ST5 c alias NCT 1, NCT 2 und NCT 3 (Nanosat Constellation Trailblazer) aus. Allerdings lag das Apogäum der Bahn 67 km zu hoch. Und der mittlere und hintere Satellit hatten überraschend ihre Positionen in der Konstellation getauscht. Außerdem hatte sich die ausgebrannte Drittstufe der Rakete in die Konstellation eingereiht (hinter dem führenden Satelliten) — was so ebenfalls nicht geplant gewesen war. Mit den je 25 kg schweren Satelliten erprobte die NASA im New Millenium Program eine Reihe neuer Technologien, darunter neuartige Antennen, Kommunikationssysteme und Li-​Ion Batterien. Ihre wissenschaftliche Mission bestand in der Untersuchung der irdischen Magnetosphäre, wozu jeder der Satelliten über einen Magnetometer-​Ausleger verfügte. Die wie auf einer Perlenkette aneinander gereiht fliegenden Satelliten führten koordinierte Messungen aus, wofür sie über ein hohes Maß an Autonomie verfügten. Geplant war eine 90-​tägige Mission als Vorreiter für spätere ähnliche Unternehmungen. Probleme bereiteten anfangs neben der Startanomalie die Sonnensensoren der Satelliten, so daß sich deren Inbetriebnahme verzögerte. Letztlich konnten die Schwierigkeiten aber überwunden werden. Und so schloß das NASA/GSFC Team die Mission tatsächlich sogar noch erfolgreich mit einem einwöchigen autonomen Betrieb der Satelliten ab, bevor Ende Juni 2006 der Kontakt endgültig eingestellt wurde.