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Start der PSLV-C19
RISAT 1 mit entfalteter Solarzellenfläche

Der lange erwartete und immer wieder verzögerte Start des ersten zivilen indischen radarbasierenden Erderkundungssatelliten erfolgte schließlich am 26.04.2012. Nachdem die Entwicklung des RISAT 1 Satelliten mehrere Jahre hinter der ursprünglichen Zeitplan zurücklag, hatte Indien die Gelegenheit ergriffen, im Gegenzug für den Start des israelischen TECSAR Radaraufklärers dort das Radar für den RISAT 2 Satelliten zu beziehen. Auch wenn das offiziell so nicht bestätigt wurde, diente dieser Radar Imaging Satellite nahezu ausschließlich militärischen Zwecken. Die Wissenschaftler hingegen mußten weiter auf die Fertigstellung ihres RISAT 1 mit dem indischen C-​Band Radar warten. Endlich wurde dessen Start auf Ende 2011 festgesetzt. Doch zwei Fehlstarts mit der GSLV Rakete brachten den gesamten Flugplan der ISRO nachhaltig durcheinander. Schließlich wurde ein neuer Termin Anfang 2012 gefunden. Doch blockierten Tests mit der GSLV weiterhin den eigentlich benötigen zweiten Startkomplex in Sriharikota. Also mußte man auf den ursprünglichen PSLV Komplex ausweichen, der aber nicht für die PSLV-XL (v.1) mit ihren extragroßen Boostern zertifiziert war. So dauerten die Startvorbereitungen ungewöhnlich lange. Als endlich der Countdown aufgenommen werden konnte, lief dieser aber reibungslos durch. Ebenso der Aufstieg der Rakete. Sie setzte ihre Nutzlast auf dem vorgesehenen 470×480 km Orbit aus. Von dort aus manövrierte RISAT 1 mit vier Bahnmanövern auf die finale Bahn in 536 km Höhe. Bereits Anfang Mai 2012 konnte die ISRO die ersten Radarbilder veröffentlichen. Doch am 30.09.2016 registrierte das USSTRATCOM Space Surveillance Network ein „Fragmentations Ereignis“, als dessen Quelle RISAT 1 ausgemacht wurde. Obwohl die ISRO dazu nicht direkt Stellung nahm, teilte man den Nutzern der Satellitendaten Wochen später die Nichtverfügbarkeit mit.