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AEHF 2 in der Nutzlastverkleidung auf dem Weg zur Spitze der Rakete

Fast zwei Jahre vergingen nach dem Start des ersten Advanced Extreme High Frequency Satelliten für die USAF. Ohnehin blickte das AEHF Programm auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Ursprünglich war man bei der USAF davon ausgegangen, sechs dieser Satelliten zu beschaffen. Doch bereits Ende 2004 fiel die Entscheidung, schon nach dem dritten Exemplar auf den leistungsfähigeren Nachfolger umzustellen, dessen Entwicklung unter dem Namen TSAT (Transformational Satellite Communications System) angelaufen war. Im April 2009 wurde dann aber dieses Programm wegen technischer Probleme und nicht mehr vertretbarer Kostenüberschreitungen abgebrochen. Bis eine neue Satellitengeneration verfügbar sein würde, sollten nun zwei weitere AEHF Satelliten den Bedarf an sicheren militärischen Kommunikationskanälen decken. Der erste AEHF Satellit war im August 2010 auf einer Transferbahn gestrandet, nachdem ein unerwartetes Problem mit dem Apogäumstriebwerk aufgetreten war. In monatelangen Bemühungen konnte die Mission aber noch gerettet werden. Bis zum Abschluß der Untersuchungen zu dem Zwischenfall und der Umsetzung der offenbar empfohlenen Korrekturmaßnahmen verzögerte sich der Start von AEHF 2. Schließlich wurde der Start für den 03.05.2012 terminiert. Wenige Minuten vor dem Start zeigte die Telemetrie jedoch ein Problem mit einem Ventil in der Zuleitung für die Helium-​Spülung des Centaur Stufenadapters der Atlas V Mod. 531 Rakete. Am nächsten Tag waren die Probleme aber behoben. Und so erreichte AEHF 2 am 04.05.2012 von Cape Canaveral aus mit zwei Zündungen der Centaur Stufe die geplante supersynchrone Transferbahn. Und diesmal konnte er aus dieser ohne Schwierigkeiten auf die vorgesehene geostationäre Bahn manövriert werden. Damit stiegen die EHF und SHF Datenübertragungskapazitäten des US Militärs wieder etwas an. Vor allem das militärische Engagement in Afghanistan, aber auch die Anti-​Terror-​Einsätze mit Kampf– und Aufklärungsdrohnen z.B. in Pakistan oder im Jemen hatten den Bedarf dafür in den letzten Jahren schneller steigen lassen, als er befriedigt werden konnte.