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Start der ersten Angara-A5
Rollout der ersten Angara-A5 am 10.11.2014

Entgegen aller Erwartungen verliefen die Vorbereitungen zum Start der ersten Angara-​A5 14A127  Trägerrakete im Herbst/Winter 2014 auf dem Kosmodrom Plesetsk ohne größere Probleme. Während bei den Abnahmetests der leichten Angara-1.2PP 14A125-​01  im Sommer 2014 noch eine Reihe von Problemen mit dem Startkomplex entdeckt worden waren und der Start selbst auch erst nach Reparaturen an der Rakete gelungen war, konnte der Angara-​A5  Start sogar vorgezogen werden. Zunächst war die Rakete am 10.11.2014 zur Rampe 1 auf Platz 35 gerollt worden. Im Laufe einer Woche testeten die Bodenmannschaften alle Abläufe bis zum Start einschließlich des Betankens der Rakete. Dann wurde die Rakete wieder in das neue Montagegebäude zurückgebracht. Am 21.12.2014 kehrte sie zum Startkomplex zurück. Der Countdown lief ohne Abbruch durch und die Rakete in der Variante Angara-A5 14A127 mit Bris-M 14S43 Bugsierstufe hob am 23.12.2014 zu ihrem Demonstrationsflug ab. Unter Einsatz der Bris-​M gelangte die Nutzlastattrappe IPM (russ. Имитатор Полезной Нагрузки) zunächst auf einen annäherend geostationären Orbit, bevor zwei weitere Zündungen die Bahn nochmals anhoben. Dort wurde die nicht abgetrennte Bris-​M dann deaktiviert, die Mission war beendet. Ob der Jungfernflug der Angara-​A5  tatsächlich so fehlerfrei abgelaufen war, wie es dann Anschein hatte, blieb dennoch unsicher. Da das Angara Projekt vor allem vom russischen Militär forciert wurde, beschränkten sich die Informationen auf ein Minimum. Nach annähernd 22 Jahren Entwicklung näherte sich die Angara nun aber offenkundig der praktischen Flugerprobung mit zunächst einer Serie von Prototypen. Die Verlagerung der Produktion von Moskau nach Omsk verzögerte die Indienststellung jedoch um weitere Jahre. Auch sieben Jahre nach dem geglückten Demonstrationsstart hatte die Angara-​A5  noch keine echte Nutzlast transportiert.