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Start der Sojus-2.1a mit dem Bars-M Prototypen

Rußlands Militär, das seit Jahren kaum noch auf eigene Fotoaufklärungssatelliten zurückgreifen konnte, erhielt am 27.02.2015 endlich den langerwarteten ersten Satelliten des neuen Typs Bars-​M (Erzeugnis 14F148). Bereits Anfang der 2000er Jahre war die Einführung eines neuen elektro-​optischen Aufklärungssatelliten als Nachfolger der nicht mehr zeitgemäßen (und noch auf der Rückführung von belichtetem Filmmaterial basierenden) Jantar-​1KFT „Kometa“ Satelliten geplant gewesen. Doch das Projekt Bars (Erzeugnis 17F112) geriet offenbar in Schwierigkeiten und wurde neu definiert. Auch das Nachfolgeprojekt verzögerte sich um mehrere Jahre, nach unbestätigten Angaben sowohl wegen technischer Probleme als auch ungenügender Finanzierung. Schließlich konnte ZSKB Progress aber doch den ersten Satelliten ausliefern. Dessen Bus basierte wohl auf dem Jantar Design, ergänzt allerdings um ein neues Servicemodul. Das optische System stammte von dem renommierten St. Petersburger Hersteller LOMO und konnte dem Vernehmen nach, obwohl primär für topografische Aufnahmen konzipiert, Bilder mit einer Auflösung von etwa 1 m liefern. Laser-​Altimeter-​Daten erweiterten die Datenbasis. Die Sojus-2.1a 14A14 Rakete mit dem Kosmos 2503 genannten ersten Satelliten hob schließlich pünktlich am 27.02.2015 von Plesetsk ab. Zunächst wurde eine deutlich elliptische Bahn mit einem ungewöhnlich hohen Apogäum von 540 km erreicht. Bald schon begann der Satellit aber unter Einsatz seines eigenen Antriebs das Perigäum anzuheben. Beobachter nahmen als Ziel einen sonnensynchroner Orbit in etwa 762 km Höhe an, tatsächlich kreiste Kosmos 2503 einen Monat nach seinem Start aber auf einer annähernden Kreisbahn in durchschnittlich etwas über 550 km Höhe.