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Betankung der Falcon 9 für CRS-10
die Erststufe der CRS-10 Mission im Anflug auf die LZ-1 von Cape Canaveral
Dragon CRS-10 kurz vor dem Freisetzen
Rückkehr der CRS-10 Landekapsel
die geborgene Landekapsel der CRS-10 Mission

Nach der Wiederaufnahme der Falcon 9 Flüge im Januar 2017 mit einem Start von der Vandenberg AFB stand der erste Start von der US Ostküste noch aus. Die Schäden am Startkomplex SLC-​40 nach der Explosion einer Falcon 9 v1.2 im September 2016 verhinderten bis auf Weiteres Starts von dort. Und entgegen vollmundiger Bekundungen war der ehemalige Shuttle Startkomplex LC-​39 A noch nicht einsatzbereit. Schließlich wurde die Dragon CRS-​10 Versorgungsmission zur ISS als diejenige ausgewählt, die den umgebaute LC-​39 A einweihen sollte. Ein erster Versuch für einen „Hotfire Test“ am 11.02.2017 mußte während des Countdowns abgebrochen werden. Doch am nächsten Tag gelang der Probelauf. Am 17.02.2017 war das Raumschiff dann beladen und die Rakete in der Vertikalen. Doch wegen eines Problems mit der Schubvektorkontrolle der zweiten Stufe mußte am 18.02.2017 der Countdown bei T –13 s abgebrochen werden. SpaceX Chef Elon Musk hatte die Entscheidung dazu getroffen, obwohl die Parameter des Systems noch eben in den zulässigen Grenzen gelegen hatten. Nach Reparaturen über Nacht wurde am 19.02.2017 der Countdown wieder aufgenommen. Und diesmal gelang ein fehlerfreier Start. Die Nutzlast erlaubte es diesmal sogar, einen Landeversuch der Erststufe auf der Landing Zone 1 von Cape Canaveral, also an Land, zu unternehmen. Während die Dragon CRS-​10  noch den Orbit ansteuerte, war die Stufe schon wieder sicher zurück in Florida. Doch auch das Raumschiff erreichte präzise die geplante Bahn. Aus dieser steuerte die Dragon nun eine Bahn unmittelbar unterhalb der ISS an und bereitete sich auf das Docking vor. Doch in der Endphase des Anflugs auf die Raumstation wurde fehlerhafte GPS Daten im Computerprogramm der Dragon festgestellt und das Manöver automatisch abgebrochen. Es entpuppte sich später als Fehler beim Upload der Daten, war also leicht zu korrigieren. Somit war der Weg frei für das Berthing am nächsten Tag. Am 23.02.2017 um 10:44 UTC wurde das Schiff mit dem Canadarm2 der Station gegriffen und um 13:12 UTC war das Berthing am „Harmony“ Modul vollzogen. Ein Mix an unterschiedlichsten Nachschubgütern war damit auf der ISS eingetroffen, darunter auch 40 Mäuse für biologische Experimente. Zudem im „Trunk“ des Raumschiffs das SAGE III (Stratospheric Aerosol and Gas Experiment) Erdbeobachtungsinstrument und das STP-​H5  Experimentenpaket des DoD.
Die Dragon CRS-​10 blieb bis zum 18.03.2017 am „Harmony“ Modul verankert. Nach einander widersprechenden Quellen um 21:20, 21:30 oder 21:45 UTC wurden die Sicherungsbolzen gelöst und das Raumschiff mit dem Canadarm2 nach unten weggeschwenkt. Das Freigeben erfolgte erst am 19.03.2017 um 09:11 UTC. Drei Triebwerkszündungen brachte den Frachter dann auf Abstand zur ISS, bevor das Retromanöver eingeleitet wurde. Die Kapsel wasserte am 19.03.2017 um 14:46 UTC etwa 320 km südwestlich von Long Beach im Pazifik. Dort wurde sie von einem kleinen Arbeitsschiff an Bord genommen und an Land gebracht. Während auf diesem Weg 1.652 kg an Material von der ISS zur Erde zurückkehrten, waren andere ausgediente Experimente planmäßig mit dem Trunk in der Atmosphäre verglüht. Darunter Ausrüstung der Robotic Refueling Mission, das OPALS (Optical Payload for Lasercomm Science) Laserkommunikations-​Experiment und ein ausgedienter MISSE (Materials International Space Station Experiment) Probencontainer.