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„Hayabusa“ 2 TD1 Manöver
der Schatten von „Hayabusa“ 2 über der L08E1 Touchdown-Zone

Die japanische Asteroidenmission „Hayabusa“ 2 erlebte am 20.02.2019 einen weiteren Höhepunkt. Nachdem im September und Oktober 2018 mehrere kleine Rover auf der Oberfläche von „Ryugu“ abgesetzt worden waren, hatte die JAXA die im Anschluß geplante Entnahme von Bodenproben zunächst aufgeschoben. Denn der Asteroid präsentierte sich wesentlich zerklüfteter als erwartet und das Oberflächenmaterial entsprach nicht dem erwarteten Regolith. Ende Oktober praktizierte die JAXA noch eine Reihe von Manövern im Umfeld des Asteroiden, fertigte Detailaufnahmen seiner Oberfläche bei bestimmten Lichbedingungen an und warf einen Zielmarker ab. Eine simulierte Landung gelang dennoch noch nicht mit der erhofften Genauigkeit. Schließlich ging „Hayabusa“ 2 in den „Sonnenkonjunktionsmodus“, während dessen nur eine eingeschränkte Kommunikation mit der Erde möglich war, weil diese sich (aus Sicht der Sonde) zu nahe an oder gar hinter der Sonne befand. Erst Ende 2018 war wieder eine stabile Kommunikation gegeben, die auch aktive Manöver erlaubte. Damit begannen ungeachtet der Risiken die Vorbereitungen für die Probenentnahme. Dazu gehörte u.a. ein weiterer simulierter Anflug einschließlich Tests des chemischen Antriebs, der für ein schnelles Verlassen der Trümmerwolke nach dem Aufprall des Impaktors unerläßlich war. Am 21.02.2019 gegen 04:15 UTC begann „Hayabusa“ 2 den Abstieg zur L08E1 Landezone. Etwa um 22:30 UTC hatte das Probenentnahmerohr Kontakt mit dem Asteroiden, woraufhin ein Projektil ausgelöst wurde, das Materialproben aus seiner Oberfläche herausschlagen sollte. Die Bilder einer Kamera und Sensordaten deuteten auf ein erfolgreiches TD1 Experiment hin. Nach dem riskanten Manöver meldete sich „Hayabusa“ 2 zur Freude der Wissenschaftler unbeschädigt aus der Haltposition über dem Asteroiden zurück.