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Blick auf den Slingshot CubeSat Starter von Cygnus NG-10E

In Vorbereitung des Ablegemanövers von Cygnus NG-​10 E (SS „John Young“) von der Internationalen Raumstation wurde am 07.02.2019 die neuartige Slingshot Satellitenstartvorrichtung an der „Nase“, sprich an der Luke, des Raumschiffs montiert. Slingshot war von der SEOPS LLC, inzwischen Teil von Hypergiant Galactic aus Houston, Texas, entwickelt worden. Das System erlaubte die Aufnahme von CubeSats und „hosted payloads“ in unterschiedlichen Formaten, wobei das Maximum bei 12×6U (72U CubeSat Format) lag. Die Vorrichtung selbst war mit dem Dragon CRS-​16 Raumschiff angeliefert worden. Nun bestückten die US Astronauten David Saint-Jacques und Anne McClain das System mit zwei SEOPS Quantum Radar Satelliten und einem Kommunikationsexperiment, UbiquityLink 1 (ULTP 1). Letzteres sollte eine Zwei-​Wege-​Kommunikation mit kleinen terrestrischen Terminals geringer Sendeleistung aufbauen. Das Unberthing vom „Unity“ Modul der ISS wurde am 08.02.2019 um 13:45 UTC vollzogen. Bis 16:16 UTC „hing“ das Raumschiff dann noch am Manipulatorarm der Station, bevor das Kommando zum Freisetzen gegeben wurde. Zunächst driftete die Cygnus auf einen Sicherheitsabstand zu ISS, bevor sie sich mit kleineren und schließlich größeren Triebwerkszündungen weiter absetzte. Auch wurde die Bahn für das geplante Aussetzen der Satelliten etwas über jene der ISS angehoben. Zwischen dem 09. und 13.02.2019 wurden dann fünf Satelliten aus zwei unterschiedlichen Startvorrichtungen ausgestoßen. Die Cygnus wurde schließlich nach der Rekordflugdauer von 100 Tagen am 25.02.2019 über dem Pazifik östlich von Neuseeland in die Atmosphäre gesteuert und verglühte planmäßig.