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Start der Electron KS mit dem DARPA Satelliten R3D2
Radio Frequency Risk Reduction Deployment Demonstration (R3D2)

Mit der Defense Advanced Research Projects Agency hatte das neuseeländische Unternehmen Rocket Lab einen hochkalibrigen Kunden für seine leichte Electron Rakete gewinnen können. Die DARPA buchte den dedizierten Start ihres R3D2 (Radio Frequency Risk Reduction Deployment Demonstration) Satelliten auf der noch vergleichsweise unerprobten Rakete. Der kompakte 150 kg Satellit sollte die Entfaltung einer Antenne von 2,25 m Durchmesser aus einem kleinen Container unter Weltraumbedingungen demonstrieren und anschließend die Langzeit-​Eigenschaften des aus einer dünnen Kapton-​Membran bestehenden Reflektors beobachten. Die DARPA sah für das System vielfältigen Einsatz, sollte es sich bewähren. Unter Federführung von Northrop Grumman hatten Blue Canyon Technologies (Bus), Trident Systems (SDR Nutzlast) und MMA Design (Antenne) innerhalb von nur achtzehn Monaten den Satelliten entworfen, gebaut und qualifiziert. Dennoch war es vor allem seine verzögerte Übergabe an Rocket Lab, die im Februar 2019 für einen rund vierwöchigen Aufschub des Starts sorgte. Das Ziel monatlicher Electron Starts in 2019 war damit praktisch hinfällig. Erst Anfang März 2019 traf der Satellit in Neuseeland ein, wo die Rakete bereits ihren Hot-​Fire Test absolviert hatte. Während des Countdowns wurde am 24.03.2019 ein ungewöhnlich schwaches Signal des Transmitters für das Videosignal der Rakete registriert. Obwohl ohne unmittelbare Bedeutung für die Mission, wurde entschieden, den Countdown für eine Analyse abzubrechen. Als neuer Termin wurde zunächst der 26.03.2019 benannt. Doch die Collision On Launch Assessment (COLA) Analyse und mäßige Wetteraussichten führten zu einer Neuansetzung erst für den 28.03.2019. Die Electron absolvierte dann aber einen weiteren Bilderbuchstart. Die Kickstufe mit ihrem „Curie“ Triebwerk besorgte einen präzisen Einschuß des Satelliten in die Umlaufbahn im 400 km Höhenbereich.