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Dmitri Petelin während der EVA zum Umsetzen des Schleusenmoduls
Sergej Prokopjew mit dem Bündel aus Isoliermatten etc.
Computergrafik des kleinen Schleusenmoduls

In einer komplexen Operation setzten die beiden russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin bei einem Außenbordmanöver am 03.05.2023 ab 20:00 UTC eine kleine Experimenten-​Luftschleuse vom „Rassvjet“ Modul zum großen Wissenschaftsmodul „Nauka“ um. Assistiert wurde ihnen dabei von Andrej Fedjajew, der an der Steuerkonsole des europäischen ERA Manipulatorarms auch den eigentlichen Transfer vollzog. Das Luftschleusenmodul war seit dem Start des MIM-​2  (MRM) „Rassvjet“ Modul mit dem Space Shuttle im Jahr 2013 an dessen Außenhülle fixiert geblieben und konnte erst nach der um viele Jahre verzögerten Indienststellung des MLM-​U „Nauka“ Moduls seiner Funktion zugeführt werden. Geplant war ein Einsatz ähnlich dem japanischen Schleusenmoduls. So erlaubte die Konstruktion das Ausschleusen von Experimenten bis zu einer Größe von 120×50×50 cm auf einem ausziehbaren „Tisch“. Nach dem Ausstieg aus der Luftschleuse des „Poisk“ Moduls setzten die beiden Kosmonauten entlang des Strela Auslegers zu ihrem Einsatzort über. Dort mußten diverse elektrische Steckverbinder gelöst, Abdeckungen und Thermoisolierungen entfernt sowie Verriegelungen geöffnet werden. Dann steuerte Fedjajew mit dem ERA den Fixpunkt an der Außenhülle des Moduls an und ergriff dieses. Während er mit seiner über 800 kg schweren Fracht durch die engen Zwischenräume zum „Nauka“ Modul manövrierte, räumten Prokopjew und Petelin ihren Einsatzort auf und packten aus den nicht mehr benötigten Abdeckungen ein Bündel, das sie später in den Weltraum entlassen sollten. Dann begaben sie sich auch zu „Nauka“. Dort hatte sich inzwischen ein Problem ergeben. Fedjajew war es nicht gelungen, den mit einer Verlängerung versehenen ERA so in Position zu bringen, daß die beiden Andockringe parallel zueinander und auch noch zentriert lagen. Daraufhin wurde der Manipulatorarm quasi „ausgekuppelt“, so daß die Kosmonauten das Finetuning per Hand vornehmen konnten. Das gelang dann auch. Nachdem die elektrischen Verbindungen an der Kopplungsstelle hergestellt waren, wurde auch diese Arbeitsstelle gesichert und der Rückweg zur „Poisk“ Luftschleuse angetreten. Hier wurden der gebündelte Müll ins All entlassen und noch einige Aufnahmen patriotischer Memorabilia vor dem Hintergrund der Station angefertigt. Hintergrund war hier der bevorstehende Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus am (nach russischer Tradition) 9. Mai. Das auf 6:25 h geplante Außenbordmanöver war nach 7:10 h erfolgreich abgeschlossen. Die ausstehenden Arbeiten waren regulär für das nächste Außenbordmanöver in wenigen Tagen geplant.