…wurde am 01.10.1919 in der Stadt Krasnodar in der Region Tichorezk als Arbeiterkind geboren. Nach Abschluß der weiterführenden Schule trat er 1937 in das Leningrader Militärinstitut für Mechanik ein. 1941 zählte er zu den wehrfähigen Männern, die in der Stadt eingeschlossen waren und diese halfen zu verteidigen. Drei Jahre später, nach seiner dritten Verletzung (er verlor u.a. einen Arm), wurde er demobilisiert und kehrte an sein altes Institut zurück. Nach dem Abschluß seines Studiums im Dezember 1945 wurde er dem Konstruktionsbüro des Werkes Nr. 88 „M. I. Kalinin“ zugewiesen. Wenig später gehörte er zu den Spezialisten, die zur Auswertung deutscher Raketentechnik in die sowjetische Besatzungszone geschickt worden. Er arbeitete in Thüringen mit jenen deutschen Experten zusammen, die hier zusammengezogen worden waren, um im „Institut Nordhausen“ sowjetische Techniker und Ingenieure in die Geheimnisse der deutschen Raketenentwicklung einzuweihen. Hier kam er auch in Kontakt mit den anderen Größen der sowjetischen Raketenforschung. Er kehrte als Leiter der Zweigstelle Nr. 3 des NII-88 in die Sowjetunion zurück, arbeitete also unmittelbar mit Sergej P. Koroljow zusammen. Zwischen 1951 und 1958 fungierte er im OKB-1 als leitender Konstrukteur bei der Entwicklung der ballistischen Rakete R-5 und später der R-7 . Seine erfolgreiche Arbeit wurde 1958 mit der Ernennung zum stellvertretenden Chef-Designer des OKB-1 gewürdigt und er in Kuibyschew (heute Samara) mit dem Aufbau der Serienproduktion der R-7 im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 1 (heute ZSKB „Progress“) betraut. 1961 wurde Koslow zum Chef-Designer und Leiter der Zweigstelle Nr. 3 des OKB-1 in Kuibyschew ernannt. Über die nächsten Jahrzehnte begleitete er dieses Werk in seiner Entwicklung von einer reinen Fertigungsstätte hin zu einem eigenständigen Unternehmen, das seither immer neue Varianten der R-7 Raketenfamilie entwickelte. Ebenso stammt die Mehrzahl der sowjetischen und russischen optischen Aufklärungssatelliten aus den Werkhallen in Kuibyschew/Samara. Der von seinen Mitarbeitern hochgeschätzte Koslow steuerte sein ZSKB „Progress“ auch erfolgreich in die Marktwirtschaft. Seit 1996 stand er dem Unternehmen als Generalkonstrukteur und Generaldirektor vor. Im Jahr 2003 zog sich der hochbetagte Koslow aus dem Tagesgeschäft zurück, blieb ZSKB „Progress“ aber ehrenamtlich u.a. als Generalkonstrukteur verbunden. Noch immer repräsentierte er das Unternehmen bei Terminen mit westlichen Partnern. Mehr als 150 wissenschaftliche Arbeiten und Erfindungen zählen ebenso zu seinem Vermächtnis, wie der Aufbau jenes Unternehmens, dessen Raketen unzählige Satelliten und alle bemannten sowjetischen Raumschiffe ins All trugen. Seit 1984 war er Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Sein Wirken wurde mit zahlreichen hohen staatlichen Auszeichnungen gewürdigt (u.a. zweimal „Held der Sozialistischen Arbeit“, Träger des „Lenin-Preises“). Er starb am 07.03.2009 in Samara.