Zum Start großer militärischer Nutzlasten forderte die US Air Force 1961 eine neue leistungsfähige Trägerrakete. Die Wahl fiel auf die Titan-​II ICBM, die im Rahmen des Projektes 624 A zum Satellitenträger Titan-​IIIA weiterentwickelt wurde. Nachdem dieser bei vier Testflügen sein Potential unter Beweis gestellt hatte, erhielt der Hersteller, Martin Marietta, den Auftag für weitere Varianten. Die nächste in Dienst gestellte war die Titan-​IIIC, praktisch eine Titan-​IIIA mit zwei großen Feststoff-​Boostern als Starttriebwerken. Mit knapp 26 m Länge und einem Gewicht von rund 232 t waren diese Feststofftriebwerke bis zur Indienststellung des Space Shuttle die größten ihrer Art. Interessant war auch das Aufstiegsprofil der neuen Titan-​IIIC. So wurden beim Start zunächst nur die beiden Feststoff-​Booster, die sogenannte „Nullstufe“ gezündet und das Triebwerk der 1. Stufe folgte erst kurz vor ihrem Brennschluß. Zu diesem Zeitpunkt war die Phase der höchsten aerodynamischen Belastung bereits überschritten und das Erststufentriebwerk erreichte seinen maximalen Schub gerade beim Abwurf der Booster. Die Titan-​IIIC entwickelte sich rasch zum zuverlässigen Träger für übergroße militärische Nutzlasten. Ab dem 15. Start (C-​19) kam eine weiterentwickelte Version, die Titan-​23 C zum Einsatz. Bei dieser Ausführung waren hauptsächlich einige Änderungen in der Produktion und beim Handling vorgenommen worden. Aber auch die Leistung konnte geringfügig gesteigert werden. So stieg die Brenndauer der Feststoffbooster ebenso geringfügig wie die der Erststufe. Als Triebwerke kamen in der Erst– und Zweitstufe jetzt solche der Serie AJ-​11  zum Einsatz statt der bisherigen LR-​87-​AJ9  bzw. LR-​91-​AJ9 . Und die bisherige spitzkegelige Nutzlastverkleidung von Fairchild wurde durch eine modulare von MDD ersetzt. In dieser Version blieb die Titan-​IIIC/23 C bis 1982 im Dienst.