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Beacon Satellit mit Endstufe
Startvorbereitung der Jupiter-C CC-49 mit dem Beacon Satelliten

Eine Premiere erlebte Cape Canaveral am 23.10.1958 mit dem Start einer Juno I. Erstmals wurde der Versuch unternommen, einen passiven geodätischen Satelliten zu starten, womit sich ein neues Anwendungsgebiet für die Raumfahrt eröffnet hätte. Beacon oder Beacon Explorer zählte zu den Nutzlasten, die die NASA von der Army Ballistic Missile Agency (ABMA) der US Army übernommen hatte. Diese wiederum hatte mit der Entwicklung des Ballons das National Advisory Committee for Aeronautics (NACA), den Vorläufer der NASA, beauftragt gehabt. Ursprünglich sollte der Satellit als Explorer VI gestartet werden. Geplant war, daß sich in der Umlaufbahn aus einem zylindrischen Nutzlastcontainer ein Ballonsatellit von 3,66 m Durchmesser entfalten würde. Die Trägerrakete, die für diese Mission zum Erreichen einer mehr kreisförmigen Bahn mit einer zusätzlichen Kickstufe in Form einer kleinen Feststoffrakete von 750 g Gewicht erweitert worden war, versagte aber kurz nach dem Start. Dazu werden verschiedene mögliche Ursachen aufgeführt. Exakt waren die Umstände nicht zu klären, doch wiesen die Indizien in eine bestimmte Richtung. Zeitgenössische Quellen nennen zunehmende Vibrationen im (durch Elektromotoren in Rotation versetzten) Oberstufen-​Cluster, die sich nach etwa 110 s Flug zunehmend aufbauten und nach 149 s zum Auseinanderbrechen der Rakete oberhalb der Redstone-​Stufe führten.
Obwohl der Fehlstart nicht unerwartet kam, war er der US Army doch besonders unangenehm. Einerseits sollte der große und am Nachthimmel gut sichtbare Satellit einen positiven psychologischen Effekt auf die „Freie Welt“ ausüben(!), und andererseits hatte die Presse dem Unternehmen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Bisher hatte die US Army erst nach einem Start die Presse informiert (eine Praxis, die in der Sowjetunion mit wenigen Ausnahmen so noch bis in die 1990er Jahre üblich war). Wenige Wochen zuvor hatte jedoch eine Informationskampagne begonnen und außerdem stand der Transfer der ABMA Projekte zur NASA bevor. Jedenfalls war ausgerechnet dieser Start der erste, den die Presse von Anfang an begleitet hatte.