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Start eines „Heavy Ferret“ am 09.02.1966

Einen großen ELINT Satelliten zur funkelektronischen Aufklärung startete die USAF am 09.02.1966 mit einer Thor-​SLV2 A Agena-​D von der Vandenberg AFB. Bis heute sind nur wenige Details zu dieser und vergleichbaren Nutzlasten der Programme 698BK und 770 bekanntgeworden. Der Satellit mit der Missionsbezeichnung OPS 1439 war, wenn die freigegebenen Informationen zutreffen, der letzte einer Unterserie der sogenannten „Heavy Ferrets“. Sie unterschieden sich von ihren Vorgängern bzw. Nachfolgern für Eingeweihte durch die eingesetzte Nutzlastverkleidung. Inzwischen ist immerhin bekannt, daß der Satellit die P-​770  Group 3-​D Mission 7160 unternommen hatte. Mit sieben Monaten stellte der Satellit einen neuen Langlebigkeitsrekord innerhalb des Programms auf. Entsprechend umfangreich war das Material, daß er lieferte. Weit über 1.000 Signalmuster von sowjetischen, chinesischen und (zunehmend) nordvietnamesischen Radarinstallationen wurden auf Frequenzen zwischen 640 und 8.330 MHz aufgezeichnet und zur Auswertung übermittelt. Vor allem der digitale Signalempfänger produzierte gute Ergebnisse, während das analoge Modell vor allem darunter litt, daß durch die Bandbreitenbeschränkung bei der Magnetbandaufzeichnung viele Informationen verloren gingen. Dennoch wurden Tausende EOB (Electronic Order of Battle) Datensätze auf Basis von Informationen dieses Satelliten aktualisiert. Dagegen war die Ausbeute an Informationen auf dem Gebiet der TI (Technical Intelligence) eher bescheiden. Auch die Positionsbestimmung der Emitter taugte nur bedingt für taktische Zwecke. Die theoretischen Werte lagen bei knapp 280 km (150 sm) für den ersten Überflug und bestenfalls knapp 50 km (25 sm) bei mehrfachen Anpeilungen.
Nur 40 Tage währte die Mission 7228 einer sekundären Nutzlast mit dem Codenamen SETTER I, die mit in die Agena-​Stufe des Satelliten integriert worden war. Das SETTER Programm setzte auf anderen Frequenzen das BIRD DOG Projekt fort, das erstmals unter Einsatz des Prinzips der Interferometrie eine brauchbare Präzision bei der Lokalisierung von Radaremittern erreicht hatte. Sechs Superhet Empfänger (jeweils mit einer eigenen Horn-​Antenne) scannten kontinuierlich in 256 Schritten die Frequenzen zwischen 2.679,5 und 2.935,5 MHz. Wurde ein relevantes Signal erkannt, wurde die Frequenz gehalten und eine Aufzeichnung gestartet. Der von LTV Electrosystems entwickelte Nachfolger erzielte eine „viel höhere“ Genauigkeit. Details unterliegen weiter der Geheimhaltung.