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Start einer ELDO Rakete von Woomera
Obwohl während der Entwicklung der europäischen Raumfahrtträgerrakete Europa bei keinem der ballistischen Flüge mit aktiven Oberstufen ein voller Erfolg erzielt worden war, setzte die ELDO für 1968 einen Testflug mit einem Satelliten an. Der mitgeführte italienische Satellit STV sollte primär Daten zum Verhalten der Trägerrakete sammeln und und natürlich die Fähigkeit zum Start eines Satelliten unter Beweis stellen. Ursprünglich war der Start F7 der Europa I bereits für den April 1968 geplant, verzögerte sich aber immer wieder. Und auch im November gelang der Start erst mit dem achten Countdown. Nach dem Abheben von Woomera am 29.11.1968 lagen die Parameter während des Aufstiegs zunächst innerhalb der projektierten Grenzen. Wie schon gewohnt trat der Brennschluß der Erststufe auch diesmal etwa 5 s zu früh ein. Erstmals konnte jedoch tatsächlich die französische „Coralie“ Zweitstufe gezündet werden, die auch wie erwartet arbeitete. Doch nur 0,5 s nach Zündung der in Deutschland gefertigten dritten Stufe brach deren Schub zusammen und unmittelbar darauf kam es zu einer Explosion. Die genaue Ursache des Versagens konnte zunächst nicht geklärt werden, vermutet wurde eine gebrochene Treibstoffleitung oder ein defektes Ventil. Doch nach einem fast identischen Fehlstart im Juli 1969 wurde der Sachverhalt genauer untersucht. Schließlich fand sich ein Konstruktionsfehler: bei Auslösung der Stufentrennung entstand ein Kurzschluß, der den Selbstzerstörungsmechanismus im Oxidatortank der „Astris“ Stufe aktivierte.