Ergebnis eines gemeinsamen kanadisch-​amerikanischen Programms zur Entwicklung eines Hochleistungs-​Kommunikationssatelliten (Cooperative Applications Satellite-​C) war der später so genannte Communications Technology Satellite. Das erste (und letztlich einzige) Exemplar des federführend von Kanada entwickelten Satelliten startete nach einem Aufschub von vier Tagen (für zusätzliche Inspektionen an der IMU der Trägerrakete aufgrund eines bei Bodentests entdeckten Defekts an einem anderen Exemplar) am 17.01.1976 unter der Bezeichnung CTS 1 mit einer von der NASA bereitgestellten Delta 2914  von Cape Canaveral. Zunächst wurde der Satellit über dem amerikanischen Kontinent bei 116° West stationiert. 1979 verschob man ihn dann nach 142° West auf eine Position über dem Pazifik. Mit seiner 200 W Wanderfeldröhre eröffnete der auch unter dem Namen „Hermes“ bekannte Satellit völlig neue Möglichkeiten des Fernsehdirektempfangs. Zudem nutzte er erstmals das 14 GHz Band zum Empfang und das 12 GHz Band zum Senden. Bis dahin arbeiteten Kommunikationssatelliten im 6/4 GHz Band, was jedoch zu Interferenzen mit irdischen Telekommunikationsnetzwerken führen konnte. Die Erschließung des neuen reservierten Frequenzbereichs ließ auch die Steigerung der Sendeleistung zu. Dazu mußte der Satellit aber auch über faltbare Solarzellenflächen von beeindruckenden 16,5 m Spannweite verfügen, die anfangs 1.360 W lieferten. NASA und CRC (Communications Research Centre) bzw. DOD (Department of Communications) nutzten den Satelliten abwechselnd für ihre Tests. Wobei das CRC Schwerpunkte setzte bei der Tele-​Ausbildung, der Ausstrahlung von TV-​Programmen in Landessprache für die Ureinwohner Kanadas, der Tele-​Medizin und bei der Entwicklung von Techniken für Videokonferenzen. Die projektierte zweijährige Lebensdauer überschritt der Satellit deutlich, erst im Oktober 1979 endete das Experiment. Trotz des Erfolges, der seinen Schöpfern 1987 einen Emmy Fernsehpreis für die Erschließung des Ku-​Bandes einbrachte, blieb CTS 1 ein Einzelexemplar. Die Erfahrungen wurden aber rasch kommerzialisiert und beflügelten die privaten Satellitenprogramme der frühen 1980^er Jahre.