Address:
offizielles Portrait der Sojus 24 Besatzung
Mit dem Ziel, die sowjetische Raumstation Saljut 5, eine Station aus dem militärischen „Almaz“ Programm, für weitere bemannte Zyklen vorzubereiten, starteten am 07.02.1977 um 16:12 UTC mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete von Baikonur die Kosmonauten Viktor Gorbatko und Juri Glaskow. An Bord ihres Sojus 24 Raumschiffs befanden sich u.a. Ersatzteile für die Raumstation und Equipment für den geplanten Austausch der Kabinenatmosphäre. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, die im Oktober 1976 ihre Rendezvous-​Manöver mit der Raumstation aus technischen Gründen abbrechen mußten, gelang den beiden Kosmonauten ohne Probleme die Annäherung bis hin zum Docking am 08.02.1977 um 17:38 UTC. Da die letzte Besatzung von Saljut 5 im Sommer 1976 in schlechter psychischer wie physischer Verfassung zur Erde zurückgekehrt war, waren Befürchtungen aufgekommen, die Kabinenatmosphäre in der Raumstation könnte Toxine enthalten. Als Vorsichtsmaßnahme sah man daher für die nächste Besatzung einen Austausch der Atemluft aus den Reservebeständen vor. Die Kosmonauten mußten zunächst Schutzmasken tragen. Eine Analyse der Atemluft nach der Ankunft auf der Raumstation erbrachte allerdings keine Hinweise auf eine Verunreinigung. Eine mitgeführte Vorrichtung erlaubte das Ablassen der gesamten Atmosphäre durch die Luftschleuse. Das verringerte allerdings die Atemluftvorräte soweit, daß auf das ursprünglich geplante Außenbordmanöver verzichtet werden mußte. Aber auch so hatten die beiden Kosmonauten ein umfangreiches Forschungsprogramm zu absolvieren. Jedenfalls waren die Ergebnisse der 18-​tägigen Mission nahezu genauso umfangreich wie jene des 50 Tage Fluges von Sojus 21. Nachdem sie ihre Aufgaben erfüllt hatten, koppelten die beiden Kosmonauten mit ihrem Sojus 24 Raumschiff am 25.02.1977 um 06:21 UTC wieder von der Raumstation ab und verließen sie in einem Zustand, der einen weiteren bemannten Zyklus zugelassen hätte. Die Landung erfolgte nach 425:26 h am 25.02.1977 um 09:38 UTC nahe Arkalyk. Die Kapsel kam inmitten eines Schneesturms nieder, der jeden optischen Kontakt mit den Bergungsmannschaften verhinderte. Mehrfach überflogen Hubschrauber ergebnislos das Landegebiet. Dann realisierten die Kosmonauten, warum auch keine Funkpeilung zustande kam: Eis und Schnee hatten die Antenne blockiert. Rasch war dieses Problem gelöst. Einige Stunden nach der Landung trafen nun endlich die Bergungsmannschaften ein.