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Zu den auch heute noch geheimnisumwitterten militärischen Satellitenprojekten der USA zählen die in den 1970er und 1980er Jahren eingesetzten SDS Satelliten (Satellite Data System). Das vermutlich dritte Exemplar dieser Baureihe startete am 05.08.1978 mit einer Titan-​34 B Agena-​D von der Vandenberg AFB. Die sogenannten „Ascent Agena-​D“ Endstufe beförderte ihre Nutzlast auf eine hochelliptische Umlaufbahn mit etwa zwölf Stunden Umlaufzeit, eine auch als „Molnija-​Orbit“ bekannte spezielle Bahn. Der wahrscheinlichste Grund für einen solchen Orbit ist der, daß die Satelliten als Relaisstationen für die digitale Übertragung der Daten von Aufklärungssatelliten fungierten. Diese Satelliten befanden sich ausgerechnet beim Überflug interessanter Gebiete im hohen Norden der Sowjetunion außerhalb der Funksicht geostationärer Kommunikationssatelliten und auch eigener Bodenstationen. Spekulationen über eine zusätzliche ELINT– oder Frühwarnfunktionalität der SDS Satelliten entbehren nach heutigem Kenntnisstand der Realität, möglicherweise trugen sie jedoch Sensoren zur Registrierung von Atomexplosionen. SDS 3  (OPS 7310) arbeitete dem Anschein nach bis zum Sommer 1983.