Nach einem unbemannten Betrieb von fast einem dreiviertel Jahr startete am 09.04.1980 um 13:38 UTC von Baikonur mit einer Sojus-​U 11A511U an Bord von Sojus 35 wieder eine Besatzung zur Raumstation Saljut 6. In dem Raumschiff befanden sich Kommandant Leonid Popow und Bordingenieur Waleri Rjumin. Letzterer hatte gerade erst im August 1979 mit Sojus 34 die Raumstation nach einem Langzeitflug verlassen. Am 10.04.1980 um 15:16 UTC koppelte Sojus 35 sicher an der verlassenen Raumstation Saljut 6 an und beide Kosmonauten wechselten drei Stunden später in sie hinüber. Vor ihnen lagen mehrere Besuche von Gastmannschaften und ein umfangreiches Forschungsprogramm. Langfristig angelegt waren biologische Studien, mit denen u.a. Versuche zur Eigenversorgung der Kosmonauten mit selbstgezogenen Lebensmitteln unternommen wurden. Die Anlagen hierzu hießen „Malachit“, „Oase“, „Vasion“ und „Biogravistat“. Die Ergebnisse waren jedoch ziemlich ernüchternd. Lediglich eine Pflanzengattung konnte zum Blühen gebracht werden, bildete aber keinen Samen. Innerhalb des Raumstationsprogramms unternahm die Sowjetunion dennoch auch später weiter solche Versuche, die letztlich auch mit mehr Erfolg abgeschlossen werden konnten. Doch zunächst mußte die Raumstation von der neuen Stammbesatzung entkonserviert und auf den bemannten Betrieb umgestellt werden. Dazu wurde auch bereits am 11.04.1980 die Luftschleuse zum Progress 8 Frachtraumschiff geöffnet und mit dem Entladen desselben begonnen. Hohe Priorität wurde offenbar dem Austausch des Elektronikblocks der bodengestützten Kommandosteuerung zugemessen. Denn schon am zweiten Tag an Bord begannen die Kosmonauten mit den Vorbereitungen hierzu. Bereits am 17./18.04.1980 konnte dann zum Routinebetrieb übergegangen werden.