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Die erste Stammbesatzung von Saljut 7

Die rund einen Monat zuvor gestartete sowjetische Raumstation Saljut 7 wurde am 13.05.1982 erstmals von der Besatzung eines Sojus-​T Raumschiffs angesteuert. Um 09:58 UTC hob eine Sojus-​U 11A511U von Baikonur ab. Sie beförderte Sojus T-​5  mit den Kosmonauten Anatoli Beresowoi (Kommandant) und Valentin Lebedew (Bordingenieur) auf eine Annäherungsbahn an die Raumstation. Diese wurde am 14.05.1982 erreicht und nach einer vom „Igla“ System automatisch geführten Annäherung erfolgte um 11:36 UTC die Kopplung. Die nächsten Tage beschäftigte sich die Besatzung mit der Entkonservierung der Bordsysteme und ihrer Inbetriebnahme. Noch in dieser Phase wurde erstmals ein aktiver Satellit aus Saljut 7 ausgesetzt. Bereits beim Start der Raumstation hatte sich Iskra 2, ein kleiner Amateurfunksatellit, an Bord befunden. Nun wurde er am 17.05.1982 (dem Welt-​Fernmeldetag) aus der Druckschleuse ausgestoßen, die normalerweise zur Entsorgung von Müll dienen sollte. Die Kosmonauten widmeten den Start jedoch dem XIX. Komsomolkongeß, da Iskra 2 von Moskauer Studenten gebaut worden war. Für Beresowoi und Lebedew ging jedoch abgesehen von solchen willkommmenen Unterbrechungen zunächst die Inbetriebnahme der Station vor. Getestet wurden auch die neue KATE-​140  Kamera, das RT-​4 M Röntgenteleskop und das SKR-​02 M Röntgenspektrometer. Die beiden letztgenannten Experimente ersetzten das astrophysikalische BST-​1 M Teleskop von Saljut 6. Nach einer Woche war diese Phase abgeschlossen und als Saljut 7 am 22.05.1982 erstmals vom Bordcomputer „Delta“ in den Gravitations-​Gradienten stabilisierten Modus versetzt wurde, um materialtechnische Experimente vorzunehmen, hatte die Routine an Bord begonnen.