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Der Routinestart eines Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​8  (Codename „Oblik“) scheiterte am 26.03.1986 in Baikonur. Diese mit Sojus-​U 11A511U Raketen startenden Satelliten konnten sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden. Je nach Ausrüstung und Aufgabenstellung lieferten sie wahlweise Übersichtsaufnahmen oder hochauflösende Fotos. Nach vierzehn Tagen kehrten diese dann in der Rückkehrsektion zur Erde zurück. Doch diesmal scheiterte die Mission, als sich Block G, einer der Außenblöcke des Grundstufenpakets, nicht sauber trennte. Offenbar infolge einer Beschädigung bei der Montage des Grundstufen „Pakets“ löste bei diesem Block der im Bereich des Kugelgelenk-​Schwenkmechanismus (wo er oben an der Zentralstufe angeschlagen war) verbaute Sensor nicht die Befehlskette aus, die normalerweise im Verlauf der Stufentrennung u.a. eine Ausblasöffnung im Sauerstofftank freigab. Der Mechanismus war so konzipiert, daß er einerseits den Schub effektiv terminierte und andererseits den Raketenblock von der Zentralstufe wegdrückte. Während das bei drei der vier Außenblöcke auch diesmal wie gewohnt funktioniert hatte, bohrte sich der vierte in die Zweitstufe der Sojus. Ein extrem seltenes Versagen dieses vielhundertfach erprobten Verfahrens. Der nächste vergleichbare Fehler ereignete sich, soweit bekannt, erst wieder im Oktober 2018 beim Start des bemannten Sojus MS-​10  Raumschiffs. Glücklicherweise ohne daß die Besatzung zu Schaden kam.