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Nach über zwanzig Jahren endeten am 11.02.1987 die Einsätze der Titan-​IIIB Agena Raketenkombination. Während die meisten mit ihr gestarteten Nutzlasten zu den KeyHole KH-​8  Fotoaufklärern zählten, transportierte die beim letzten Start verwendete Titan-​34 B Agena-​D entweder ELINT Satelliten aus dem JUMPSEAT Programm oder Kommunikationssatelliten des Typs QUASAR bzw. SDS (Satellite Data System). Von beiden Satellitentypen waren seit 1971 bzw. 1976 einschließlich USA 21 sieben Exemplare gestartet worden. Da sie identische Trägerraketen verwendeten und beide auf einem elliptischen „Molnija-​Orbit“ operierten, ist eine Unterscheidung praktisch unmöglich.
Während die SDS Satelliten ein Netzwerk bildeten, das der Übertragung von digitalen Aufklärungsdaten der KeyHole KH-​11  Satelliten zur zentralen Bodenstation in Fort Belvoir, Virginia diente, belauschten die JUMPSEAT Satelliten sowjetische Richtfunkverbindungen und möglicherweise auch die strategische Kommunikation über die Molnija Satelliten, die dem charakteristischen Orbit ihren Namen gegeben hatten.
Auch wenn der Start der letzte dieses Raketenmodells war, betonte der Unterstaatssekretär der US Air Force, Edward C. Aldridge, daß nach zwei Fehlstarts von Titan-​Raketen mit diesem Erfolg ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur „Genesung“ des amerikanischen Raumfahrtprogramms getan war. Gerade für das Titan-​Programm war diese Aussage aber äußerst fragwürdig. Denn die letzten Fehlstarts hatten das mit zwei großen Feststoffboostern schubverstärkte Titan-​34D Modell betroffen. Und im April 1986 waren Mängel an genau diesen Boostern verantwortlich für den Verlust der Mission gewesen.