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Télécom 1 Satellit

Mit einer Ariane-​3  wurden am 11.03.1988 die beiden Kommunikationssatelliten Spacenet 3R (USA) und Telecom 1 C (Frankreich) auf geostationäre Transferbahnen befördert. Der Start von Kourou war aufgrund technischer Probleme über drei Monate verschoben worden. Bei Tests war eine unzulässige Erhitzung von Lagern in der Turbopumpe des HM-​7 B Drittstufentriebwerks registriert worden, die vor der Freigabe des Starts noch hatte untersucht werden müssen.
Spacenet 3R, stationiert über 87° West, komplettierte die erste Ausbauphase eines Netzes von C– und Ku-​Band Satelliten der GTE Corporation. Die großen US Networks wie ABC, CBS und CNN übertrugen ihre Programme über die Spacenet Flotte. Aber auch solche richtungsweisenden Dienste, wie die Übertragung der Daten von frühen Computerkassen der Supermarktkette K-​Mart direkt an ein zentrales Rechenzentrum, gehörten zu den Leistungen des Netzwerks. Auf Spacenet 3R flog neben 18 C-​Band und 6 Ku-​Band Transpondern eine sekundäre Nutzlast namens Geostar R01. Sie stammte von der 1983 durch Dr. Gerald K. O’Neil gegründeten Geostar Corporation. Deren Ziel war es, die von dem Physiker und Raumfahrtvisionär O’Neil entwickelte Idee eines Radio Determination Satellite Service (RDSS) kommerziell auszubeuten. Mit Sendern auf drei Satelliten über den kontinentalen USA sollten Tracking-​Dienste für Flugzeuge, Schiffe, Container und Trucks angeboten werden. Als Alternative zum GPS gedacht, konnte sich das System jedoch nie durchsetzen. Im Februar 1991 ging die Geostar Corp. schließlich bankrott. Bis zum September 1997 blieb Spacenet 3R über 87° Ost, dann wurde er auf 83° West verschoben und schließlich im Dezember 1999 außer Dienst gestellt. Zuvor hatte er kurzfristig Aufgaben des unerwartet ausgefallenen Galaxy IV übernehmen müssen.
Dagegen übernahm Telecom 1 C über 5° West die Rolle seines Vorgängers Telecom 1 B, der am 15.01.1988 ausgefallen war und der der Übertragung von Fernsehprogrammen und Telefongesprächen gedient hatte. Im August 1992 wechselte Telecom 1 C auf die neue Position 3° Ost. Ab Herbst operierte er auf einer inklinierten Bahn. Schließlich erfolgte im Februar 1996 die Außerdienststellung und Verschiebung auf einen „Friedhofsorbit“.