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die startbereite H-I 21F

Einen Dreifachstart unternahm die japanische Raumfahrtorganisation NASDA am 07.02.1990 mit einer H-​I Rakete in zweistufiger Ausführung. Diese beförderte von Tanegashima neben dem maritimen Erdbeobachtungssatelliten „Momo“ 1 b (MOS 1 b) auch den Amateurfunksatelliten „Fuji“ 2 (JAS 1 b bzw. OSCAR 20) und die technologische Nutzlast „Orizuru“ (DEBUT) auf polare Umlaufbahnen. Der Marine Observation Satellite setzte dabei die Arbeit seines 1987 gestarteten Vorgängers fort, wobei der Satellit eigentlich der flugfähig gemachte Prototyp der Baureihe war. Wie sein Vorgänger verfügte „Momo“ 1 b über mehrere verschiedene Radiometer, die in unterschiedlichen Spektralbereichen arbeiteten und so Informationen u.a. zur Wolkenbedeckung, Meeresoberflächen-​Temperatur, Wellenhöhe, Schneebedeckung und zum Wasserdampfanteil in der Atmosphäre liefern konnten. Das Multispectral Electronic Self-​Scanning Radiometer (MESSR) arbeitet auf zwei Bändern im sichtbaren Spektrum und zwei weiteren im IR-​Bereich, wobei eine Auflösung von etwa 50 m erreicht wurde. Mit dem Visible an Thermal Infrared Radiometer (VTIR) konnten hingegen großräumig die Temperaturen von Wolken– und Meeresoberflächen gemessen werden. Das Microwave Scanning Radiometer (MSR) maß kleinräumiger u.a. den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre oder Schneefall. Der Satellit wurde am 19.04.1996 außer Dienst gestellt, nachdem die Alterung seiner Batterien einen vernünftigen Betrieb nicht mehr zuließ. „Fuji“ 2 wurde dagegen weltweit von Amateurfunkern zu Kommunikationsexperimenten genutzt. Auch bei ihm handelte es sich um ein modifiziertes Reserveexemplar. Gegenüber FO-​12  war bei FO-​20  der Durchmesser um 10% vergrößert worden, was die für Solarzellen nutzbare Oberfläche erhöhte. Zusammen mit dem Wechsel auf GaAs Solarzellen steigerten die Maßnahmen die mittlere Ausbeute von 8 auf 11 W — was nun einen stabilen Betrieb der Repeater erlaubte. Weiterhin verbesserte eine modifizierte Antennenanlage den Signalempfang. „Orizuru“ schließlich diente technologischen Experimenten. Der Satellit verfügte über einen aus– und einfahrbaren Mast mit einer Schirmkonstruktion, an der die Eignung einer solchen Technik zur aerodynamischen Abbremsung von Satelliten untersucht werden sollte. Mast und Schirm wurden Dutzende Male aus– und eingefahren bzw. aus– und wieder eingefaltet. Unter Tag– und Nachtbedingungen.