Address:
Astra 1B
Meteosat 5

Eine Ariane-​44LP H10  startete am 02.03.1991 mit zwei europäischen Satelliten an Bord vom Raumfahrtgelände Kourou in Französisch Guyana. Auf eine geostationäre Umlaufbahn gelangten dabei der direktstrahlende Kommunikationssatellit Astra 1 B für das in Luxemburg ansässige Unternehmen SES (Société Europíenne des Satellites) und der meteorologische Satellit Meteosat 5 bzw. MOP-​2 . Ursprünglich war der Start für den 22.02.1991 angesetzt gewesen. Doch nachdem bei einem Prüftstandlauf Auffälligkeiten an einem (nicht mit dieser Mission in Verbindung stehenden) HM7 B Triebwerk registriert worden waren, hatte man sich für zusätzliche Inspektionen der Erststufe für Mission V42 entschieden. Am 01.03.1991 traten dann Probleme mit einem Relais auf, woraufhin der Start nochmal um 24 Stunden verschoben wurde.
Mit dem Start von Astra 1 B trug der Betreiber dem enormen Erfolg seines ersten DBS Astra 1 A Rechnung. Neu war die enge Ko-​Positionierung beider Satelliten auf einer gemeinsamen geostationären Position über 19,2° Ost. Das gewährleistete eine Skalierbarkeit des Angebots, ohne daß der Kunde am Boden Änderungen an seiner Empfangstechnik befürchten mußte. Heute ist das eine oft geübte Praxis, damals aber noch weitgehend Neuland. Für SES erwies es sich als Glücksfall, daß sie den in Bau befindlichen Satelliten Satcom-​K3  der DBS Crimson Satellite Associates direkt beim Hersteller GE Astro Space übernehmen konnten. Denn der nächste von SES in Auftrag gegebene Satellit, Astra 1 C, war noch längst nicht fertiggestellt. CSA (ein Gemeinschaftsunternehmen von GE Americom und HBO) hatte jahrelang vergeblich versucht, die Ku-​Band Kapazitäten von Satcom-​K1  und der noch zu startenden Satcom-​K3  und Satcom-​K4  an die großen US Kabelnetzbetreiber zu vermieten. Schließlich wurde die Partnerschaft aufgelöst und die beiden fertiggestellten Satelliten verkauft. So konnte SES die Kapazität seiner Astra Flotte in einem stürmisch wachsenden Markt rechtzeitig durch den Kauf eines der beiden AS-​5000  Satelliten um 16 weitere Ku-​Band Transponder (plus sechs Reserve Transponder) erweitern. Astra 1 B stand bis zum November 2004 im Dienst und wurde im Juli 2006 auf einen „Friedhofsorbit“ geschickt..
Meteosat 5 dagegen wurde über 4° Ost positioniert. Im Auftrag der EUMETSAT lieferte er von dort aus meteorologische Daten des Meteosat Visible Infra-​Red Imager (MVIRI) im sichtbaren, infraroten und Wasserdampfband des Spektrums. Ferner konnte Meteosat 5 Daten von kleinen Meßplattformen sammeln und an meteorologische Dienste, Institute etc. verteilen. 2004 löste MOP 2 seinen Vorgänger in der Rolle des primären europäischen geostationären meteororologischen Satelliten ab. Zeitweise unterstützte der Satellit auch das Indian Ocean Experiment (INDOEX) von einer Position über 63° Ost. Ende April 2007 wurde MOP 2 stillgelegt und aus dem geostationären Orbit herausmanövriert.