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die Delta 7925 #226

Mit dem erfolgreichen Start einer Delta 7925  PAM-​D von Cape Canaveral brachten die USA am 10.03.1994 den Aufbau des GPS Navigationssatellitennetzwerks zu einem erfolgreichen (vorläufigen) Abschluß. Das ursprüngliche Ziel von 24 aktiven Satelliten war damit erreicht. USA 100, Navstar BIIA-​24  oder SVN 36, wie der Satellit bezeichnet wurde, schloß die letzte Lücke in Bahnebene C. Wie alle Block-​IIA Satelliten unterschied sich auch dieser durch die Verlängerung der Autonomiezeit ohne Kontakt zur Bodenstation von 14 auf 180 Tage von den Block-​II Satelliten. Auch er übertraf deutlich die Lebensdauererwartungen. Erst am 21.02.1994 wurde er außer Dienst gestellt, jedoch noch weiter in Reserve gehalten.
Eine Besonderheit dieser Mission war die Mitnahme eines sekundären Experiments. Das Small Expendable Deployer System (SEDS), welches bereits zum zweiten Mal einen Mitflug auf einer Navstar Mission erhielt, diente der Erprobung sogenannter „gefesselter“ Satelliten. Dazu wurde von der Raketenzweitstufe eine Endmasse an einer mehrere Kilometer langen Trosse abgespult. Die Dynamik dieses Systems wurde untersucht. Inbesondere wurde versucht, das kritische Hin– und Herschwingen der beiden Massen zu kontrollieren. 19,7 km Trosse konnten abgespult werden und das System blieb mehrere Tage stabil. Die Meßdatenübertragung endete allerdings bereits nach 10 Stunden, als die Batterie erschöpft war. Nach knapp vier Tagen brach die Trosse und innerhalb weniger Stunden verglühte SEDS 2. Die Delta Stufe mit den verbliebenen 7,2 km Trosse blieb dagegen bis zum 07.05.1994 in der Umlaufbahn. Interessanterweise war die Stufe mit der daran hängenden Trosse ein Objekt, das sogar mit nacktem Auge am Nachthimmel sichtbar war. Videobeobachtungen zeigten zudem, daß die Trosse auch ohne Endmasse relativ stabil blieb. Allerdings kam es noch zu mehreren Brüchen der Trosse, die unerwünschte Fragmente in der Umlaufbahn hinterließen.