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SROSS-C2 Satellit (oder SROSS-C)

Mit einer ASLV Rakete startete die indische Raumfahrtorganisation ISRO am 04.05.1994 von Sriharikota den Forschungssatelliten SROSS-​C2 . Bei der Nutzlast handelte es sich um den Nachfolger von SROSS-​C, der 1992 aufgrund technischer Probleme auf einer zu niedrigen Bahn geendet hatte. Die wenigen damals empfangenen Meßdaten waren aber so erfolgversprechend, daß die ISRO eine Wiederholung beschloß, zumal ohnehin die Flugqualifizierung der Rakete noch nicht abgeschlossen war. Wie sein Vorgänger hatte SROSS-​C2  zwei Instrumente an Bord, ein geophysikalisches Paket namens RPA (Retarding Potential Analyser) und zwei Szintillations-​Zähler, welche Gammastrahlungsausbrüch im Energiebereich zwischen 20 keV und 3 MeV beobachten sollten. RPA maß dagegen Temperatur, Dichte und andere Charakteristika der Elektronen in der Ionosphäre. Das GRB Paket (Gamma Ray Burst) war gegenüber SROSS-​C verbessert worden. Die Messung des Hintergrund Spektrums war verfeinert worden, um reale Gammastrahlungsausbrüche besser erkennen zu können. Dazu kam eine erhöhte on-​Board Speicherkapazität. Bis zum 15.02.1995 wurden die Detektoren des Satelliten 993 Mal ausgelöst, wobei in zwölf Fällen tatsächlich ein Gammastrahlungsausbruch als Ursache angenommen wird. SROSS-​C2  wurde mit seinen Detektoren in das dritte „interplanetare Netzwerk“ zur Registrierung von Gammastrahlungs Ausbrüchen integriert, zu dem auch Raumfahrzeuge aus den USA, Europa, Japan und China zählten. Den letzten Gammastrahlungsausbruch registrierten seine Detektoren am 27.04.2001. Bereits im Juni 2000 war die Bahn des Satelliten, der ursprünglich lediglich für einen Betrieb von einem Jahr konzipiert worden war, soweit abgesunken, daß der Wiedereintritt bevorstand. Durch die Zündung der kleinen Hydrazin-​Triebwerke des RCS (Reaction Control System) konnte die Mission aber nochmals bis zum Juli 2001 verlängert werden. Das RCS war bereits knapp zwei Monate nach dem Start eingesetzt worden, um zwischen dem 01. und 07.07.1994 das Apogäum der Bahn deutlich abzusenken und den geplanten 429×628 km Arbeitsorbit zu erreichen.