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Intelsat VII

Satellitenbetreiber Intelsat erweiterte am 15.06.1996 sein Orbitalsegment mit einem weiteren Intelsat VII Satelliten. Space Systems/Loral hatte die Intelsat VII Serie basierend auf dem erfolgreichen Intelsat V Modell und dem LS-​1300  bzw. SSL-​1300  Satellitenbus entwickelt. 26 C-​Band und 10 Ku-​Band Transponder konnten in verschiedenen Modi auf einem Intelsat VII betrieben werden. Und das mit extrem hoher Sendeleistung, gewährleistet durch ein Solarzellendesign, das auch zum Ende der Design-​Lebensdauer noch 3.600 Watt garantierte. Das noch leistungsstärkere Intelsat VIIA Modell, das ab Intelsat 706 bis Intelsat 708 zum Einsatz gekommen war, verfügte sogar über 26 C-​Band und 14 Ku-​Band Transponder, was für die gleichzeitige Übertragung von 22.500 zweiseitigen Telefongesprächen und 3 TV-​Programmen ausreichte. Nach einer Order über zunächst fünf Intelsat VII (1988) gefolgt von Bestellungen über zwei (1990) bzw. einen (1992) Intelsat VIIA bestellte die Intelsat 1993 noch einen finalen Intelsat VII Satelliten nach. Intelsat 709 wurde als einziger Intelsat VII mit einer Ariane-​44P H10-​III gestartet. Bei den ersten beiden Intelsat VII Starts war die stärkere Ariane-​44LP H10  eingesetzt worden, ebenso bei den beiden erfolgreich gestarteten Intelsat VIIA. Dennoch erreichte auch dieses letzte Exemplar der Baureihe sicher seine geostationäre Bahn. Positioniert wurde Intelsat 709 über dem Atlantik bei 50° West. Anfang 1997 entwickelte der Satellit einige Probleme, in deren Folge die C-​Band Abstrahlung für die östliche Hemisphäre eingestellt werden mußte. Ab Mai 2002 sendete der Satellit von einer neuen Position über 55,5° West nur noch im Ku-​Band. Trotz der eingeschränkten Funktionalität wurde Intelsat 709 im August 2003 nochmals neu positioniert, diesmal über 85° Ost, von wo aus er den mittleren Osten bedienen konnte. Es folgten Gastspiele über 50° Ost (April 2010), 54,8° Ost (Mai 2010 bis Mai 2011) und 72,1° Ost (Juli 2011 bis Mai 2012). Letzte Station war ein inklinierter Orbit über 47,5° Ost, den der Satellit im Februar 2013 in Richtung einer „Friedhofsbahn“ verließ.
Im Juni 1996 hatte der Start der Ariane-​4  mit dem Satelliten vor allem für den Vermarkter Arianespace existenzielle Bedeutung. Denn nur Tage zuvor war der Hoffnungsträger der europäischen Raumfahrt, die neue Ariane-5G, bei ihrem Jungfernflug explodiert. Für eine Rakete, deren extreme Zuverlässigkeit (aufgrund der Anforderungen für den geplanten bemannten Einsatz) bereits vor dem ersten Start immer wieder werbewirksam herausgestellt worden war, war das eine denkbar schlechte Markteinführung. Mit dem fehlerfreien Start des „Arbeitspferdes“ Ariane-​4  konnte der Vertrauensverlust wenigstens eingedämmt werden, indem man auf die zum Glück noch vorhandene Alternative verwies.