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Start der Delta 7925 mit dem ersten GPS-IIR Satelliten
spektakuläres Ende von Delta #241

Den ersten Fehlstart innerhalb des Delta II Programms mußte McDonnell Douglas am 17.01.1997 hinnehmen. Mehr als zehn Jahre nach dem letzten Verlust einer Delta Rakete zerriß an diesem Tag eine gewaltige Explosion die Delta 7925  PAM-​D nur 12,6 s nach dem Abheben von Cape Canaveral. Die durchgeführte Untersuchung ergab das strukturelle Versagen eines Alliant Techsystems GEM (Graphite Epoxy Motor) Feststoffboosters als Ursache. Demnach bildete sich 7,2 s nach der Zündung in Booster #2 ein etwa 1,8 m langer Riß. Fünf Sekunden später war der Booster auf einer Länge von 6,45 m aufgeplatz und explodierte. Die außer Kontrolle geratene Rakete wurde vom Selbstzerstörungssystem gesprengt, wobei die beiden Oberstufen mit der Nutzlast dies alles aber weitgehend unbeschadet überstanden. Daraufhin löste der Sicherheitsoffizier manuell die Sprengung der Oberstufen aus. Die Trümmer regneten über einem großen Areal, jedoch komplett innerhalb der Sicherheitszone, herab und verursachten erhebliche Schäden. 26 Fahrzeuge wurden total zerstört, 46 weitere und einige Trailer erlitten Schäden. Die explodierende PAM-​D Stufe der Delta hinterließ einen Krater von über acht Meter Durchmesser. Mit dem Schrecken kamen die Insassen des Startkontrollbunkers davon, auf dem ein großes Booster-​Bruchstück landete und dort ausbrannte, woraufhin Rauch in den Bunker drang. Zahllose kleine Feuer auf dem Startgelände beschäftigten zudem die Feuerwehr des KSC.
Bei dem Fehlstart wurde der erste GPS Block-​IIR Navigationssatellit (SVN 42) zerstört. Mit diesem grundlegend verbesserten Modell sollten nach und nach die älteren Block-​II und Block-​IIA Satelliten abgelöst werden. Das neue Modell war konzipiert worden, noch länger als seine Vorgänger autonom zu arbeiten, verfügte über eine gesteigerte Strahlungsfestigkeit und sein Bordcomputer ließ sich im Flug neu programmieren. Außerdem konnten die Satelliten ihre eigene Position bestimmen, indem sie die Daten anderer GPS Satelliten auswerteten. Dementsprechend hoch war das Interesse an dem Start gewesen, mit dem nun der Aufbau des verbesserten Systems begonnen werden sollte. Mit 21 der Satelliten wollte die USAF zwischen 1997 und 2006 einen Generationswechsel innerhalb der GPS Konstellation vollziehen. Tatsächlich erreichten die nächsten zwölf zwischen 1997 und 2004 ohne weitere Zwischenfälle ihre Bahnen. Weitere acht wurden auf den Block-​IIRM Standard modernisiert und bis 2009 gestartet. Nach dem mißglückten Auftakt brachten die neuen Modelle dem GPS Programm einen weiteren Schub.