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Start der Sojus-U mit der Expedition 1 zur ISS
die Sojus TM-31 Crew auf dem Weg zu ihrem Raumschiff

Eine Woche nach der Rückkehr der US Raumfähre „Discovery“ zur Erde startete am 31.10.2000 um 07:53 UTC in Baikonur eine Sojus-​U 11A511U Rakete mit dem Raumschiff Sojus TM-​31 . Ziel war ebenfalls die Raumstation ISS. Nachdem diverse Space Shuttle und Progress Missionen Versorgungsgüter angeliefert hatten und bei einer Reihe von Flügen die Ausrüstung der Internationalen Raumstation komplettiert worden war, sollte nun endlich der bemannte Betrieb der Station begonnen werden. Die erste Stammbesatzung bestand aus Kommandant William Shepherd (Bordingenieur an Bord der Sojus), Sergej Krikaljow (Bordingenieur an Bord der Sojus) und Juri Gidsenko (Kommandant der Sojus). Sie legten am 02.11.2000 um 09:21 UTC am hinteren Kopplungsadapter des „Swjesda“ Moduls an. Am Tag zuvor war hier noch Progress-​M1 3  angedockt gewesen. Siebzig Minuten nach dem Kopplungsmanöver konnte die Crew die Luken zur Raumstation öffnen und in diese hinüberwechseln. In den ersten Tagen und Wochen mußten zahllose Systeme der Station aktiviert und getestet werden, wobei auftretende Fehler von der Crew zu lokalisieren und zu anaylsieren waren. Bei Bedarf wurden dann entsprechende Ersatzteile per Space Shuttle oder Progress Transporter angeliefert. Entdeckt wurde auch die Ursache, warum eine der Batterien, die bei der STS-​106  Mission im September 2000 montiert worden war, nicht in Betrieb genommen werden konnten. Der Kontaktstift eines Anschlußsteckers war schlichtweg verbogen. Insgesamt verliefen die Arbeiten aber ohne ernste Probleme. Und so konnten sich die drei Raumfahrer im Laufe ihrer Mission auch schon ersten wissenschaftlichen Experimenten widmen. Allerdings unterbrachen immer wieder vor allem Computerprobleme die Routinearbeiten an Bord der ISS. Abgesehen von diesen und einigen anderen unerwarteten Zwischenfällen verlief aber der erste bemannte Zyklus an Bord der ISS nach Meinung der Experten insgesamt recht erfreulich. Und auch die Zusammenarbeit der bi-​nationalen Mannschaft verlief reibungslos. Dabei war vor dem Start in Rußland hitzig darüber diskutiert worden, daß ein US Astronaut ohne Kommandoerfahrung ausgerechnet bei diesem historischen Unternehmen „Vorgesetzter“ der beiden russischen Kosmonauten sein sollte. Dabei war speziell Krikaljow einer erfahrensten noch aktiven Raumfahrer überhaupt. Doch innerhalb der Mannschaft von Expedition 1 gab es diesbezüglich wohl keine Reibereien. Für sie stand der Erfolg der Mission im Vordergrund.